Kulturmanager, Literat & Satiriker


18. Februar 2022

Wladimir Putin begegnet Jesus von Nazareth auf dem Wege nach Kiew,

ist ein Bild, welches der Hamburger Pop-Art Maler Uli Pforr, im Jahre 2014 in meinem Auftrage malte, und das zu den Bildern gehört, welche Uli Pforr, der von der F-You Galerie in der Hamburger Hafen City weltweit vertreten wird, für mich in den Folgejahren schuf, und die zum Teil auf meiner Website zu sehen sind.

Erinnern wir uns: 2014 war nicht nur das Jahr der Ukraine-Krise, in welcher Wladimir Putin die Krim für die Russische Föderation vereinnahmte, welche durch die deutsch-russische Zarin, Katharina die Große, im 6. Russisch-Türkischen Krieg für „immer und ewig“ als zu Russland gehörend deklariert wurde, es war auch das Jahr, in welchem Didier Burkhalter Präsident der Schweiz, und Deutschland durch ein Tor von Mario Götze in der 113. Minute der Nachspielzeit Weltmeister wurde, und Frau Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin, neben Wladimir Putin auf der Ehrentribüne des Maracana-Stadions in Rio de Janeiro sitzend, Grund zur Freude hatte.

Und nun hat Zar Wladimir der Große, geschätzte 100.000 und mehr Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen, die bis zum Jahre 1991 ein Teil der Sowjetunion war, denn am 1. Dezember 1991 entschieden sich in einem Referendum 90,3 Prozent der Ukrainer für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion, und mit ihnen die Bewohner der Krim, wie vorher die Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, Armenien und Georgien – Väterchen Stalin wurde in Tiflis geboren und sollte oder wollte eigentliche Pope werden – und Boris Jelzin anerkannte die Unabhängigkeit der Ukraine bereits am 2. Dezember, und am 26. Dezember beschloss der Oberste Sowjet die Auflösung der Sowjetunion.

Und nun fragen sich nicht nur Joe Biden, der 46. Präsident der United States, und seine Berater, sondern auch Annalena Baerbock, Olaf Scholz, Emmanuel Macron und Friedrich Merz, was will Putin? Könnte ihm vielleicht der Patriarch von Russland und der ganzen Rus, Kyrill I., der einen Hang zu Luxusuhren aus Sachsen haben soll, Uhren von Lange und Söhne und Glashütte aus Glashütte, die 100.000 Euro und mehr kosten können, die richtigen Uhren halt für Patriarchen, den Rat gegeben haben, das abtrünnige Patriachat von Kiew wieder unter seinen Oberbefehl zu stellen, mit der Behauptung ihm, seinem Sohn Wladimir, würde auf dem Wege nach Kiew Jesus Christus, der Redentore, der Erlöser erscheinen, der ihm bestätigen werde, was auch er, der Patriarch von Moskau, Kyrill, seinem Sohne Wladimir schon gesagt habe, nämlich dass es neben der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriachats, die Orthodoxe Kirche der Ukraine unter dem Patriarchen Epiphanius, der sich dem Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus I. unterstellt habe, nicht geben dürfe? Wir wissen es nicht! Was wir jedoch wissen ist, dass die Geschichte der Menschen und Völker eine dynamische und höchst verwirrende ist. Großreiche entstanden und vergingen: das Römische Reich, wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, der Kirchenstaat der Päpste, der von 756, der Schenkung von Sutri, bis 1870 dauerte, und in welchem die Papstdespoten Herren über Leben und Tod waren, wie heute die Ayatollahs im Iran. Das Deutsche-Kaiserreich Otto von Bismarcks dauerte von 1871 bis 1918, die Weimarer Republik von 1918 bis 1933, Hitlers 1000-jähriges Reich, löste sich nach 12 Jahren, zahllose Tote und gewaltige Trümmer hinterlassend, auf, die DDR hatte eine Geschichte von 41 Jahren, die UdSSR von 69 Jahren und die Bundesrepublik hat bereits eine Geschichte von 73 Jahren hinter sich. Und man darf behaupten, auch die schlechteste Demokratie mit den denkbar schlechtesten Politikerinnen und Politikerin ist immer noch besser als jede Diktatur, denn die Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland konnte und kann man an der Wahlurne abstrafen oder sie gehen von selbst, wie Frau Merkel, die ihren Nachfolger, Olaf Scholz, bereits auf dem G20-Gipfel in Rom als Kanzler vorstellte, als ihn der Bundestag noch nicht gewählt hatte.

Und die USA drohten im Jahre 2021 eine Diktatur zu werden, beziehungsweise noch schlimmer, ein Gottesstaat mit einem Mister Trump, der Prophet und Präsident in Personalunion geworden wäre, denn bereits im Jahre 2016 hatten ihn die Evangelikalen der United States zu ihrem Leader auserkoren, denn 80 Prozent der US-Amerikaner sollen, so die Statistiken, glauben, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschuf, denn wie sagte die Tele-Evangelistin Paula White, die spirituelle Beraterin Donald John Trumps: Wo immer ich hingehe, herrscht Gott. Wenn ich über das Gelände des Weißen Hauses laufe, läuft Gott über das Gelände des Weißen Hauses. Ich habe jedes Recht und jede Autorität, das Weiße Haus zu heiligem Boden zu erklären, weil ich dort gestanden habe, und wo ich stehe, ist es heilig.

Amerikas Gotteskrieger hatten im Jahre 2016 Donald John Trump zu ihrem Führer erkoren, und sollten die Pastoren der Evangelikalen, die mit Gott als business idea zu Multimillionären wurden und werden, und in ihren Jets von church service zu church service fliegen, in ihm auch 2024 den Auswählten Gottes, den see God´chosen sehen, und ihre Anhänger anstiften ihn wieder ins White House zu entsenden, damit er die Herrschaft Gottes, the dominion of God über die United States of America errichtet, stehen die Politiker Europas vor einer neuen Herausforderung, denn die Pastorinnen und Pastoren der Evangelikalen verkündeten und verkünden in ihren Gottesdiensten, Donald John Trump sei der Gottgesandte, durch den Gott his will, seinen Willen auf Erden verkünde, und es stört die Pastoren dabei keineswegs, dass Donald Trump dem weiblichen Geschlecht in besonderer Weise zugetan, denn hatte nicht der von Gott auserwählte King von Israel, Salomon, mehr als 700 Konkubinen, und hat das Gott gestört? Natürlich nicht, wie uns die Bibel lehrt.

Glaubt man den Statistiken so sind 3,1 Prozent der US-Amerikaner Atheisten, 51,3 Prozent sind Evangelikale und 23,9 Prozent Katholiken, die Unterschiede sind marginal, während in Deutschland die Zahl der Gott- und Konfessionslosen höher ist, als die der Katholiken und Protestanten, nämlich bereits 40,7 Prozent, während die Erzbischöfe und Bischöfe der einzig wahren Kirche Jesus Christi nur noch 22 Millionen Schafe weiden, das sind 26,7 Prozent, und die Mehrheit der Zwangsgetauften dürfte nur noch Weihnachten und zu Begräbnissen in die Kirche gehen, während die Evangelische Kirche Deutschlands noch 20 Millionen Kirchensteuerzahler hinter ihren Fahnen versammelt, trotz ihrer Pastorinnen, die predigen und taufen, ohne das Gott dagegen lautstark protestieren würde – oder wer hat die Voice of God schon gehört? Vielleicht doch deus homo Benedikt XVI., der Augustinus nostris diebus, der magister ecclesiae des 20. und 21. saeculum, dieser Gottesmann mit übergroßen Gedächtnislücken im Hinblick auf die Sexualskandale seiner Kirche, unter dessen Glaubensstärke der Katechismus entstand, den Johannes Paul II. der Welt zum kostbaren Glaubensgut zu lesen empfahl, und in dem wir lesen: Wir glauben an Gott, den Schöpfer des Fleisches; wir glauben an das Wort, das Fleisch geworden ist, um das Fleisch zu erlösen; wir glauben an die Auferstehung des Fleisches, in der sich die Schöpfung und die Erlösung des Fleisches vollenden.

In den von Joe Biden derzeit mehr schlecht als recht regierten United States, wie die Meinungsforscher herausgefunden, glauben nur circa 3,1 Prozent, dass Gott nicht die Welt in sechs Tagen vor aller Zeit erschuf, dazu Sonne Mond und Sterne, während es in Deutschland im Jahre 2020 immerhin schon 40,7 Prozent waren, und trotzdem genießen die Kirchen in Deutschland noch immer Sonderrechte, während schon Goethe in der Kreuzessymbolik ein Ärgernis, in der Erbsündenlehre eine Entwürdigung der Schöpfung, und in der Vergöttlichung Jesu eine Blasphemie festzustellen wagte, und für diese Aussagen nicht büßen musste, wie Oskar Panizza, der Psychiater, Schriftsteller und Satiriker, der für sein Opus Das Liebeskonzil, eine antikatholische Groteske, im wilhelminischen Obrigkeitsstaat mit einem Jahr Zuchthaus büßen musste.

Doch zurück zu Wladimir Putin, dessen Staat mit der Kirche in einer Symphonia lebt, denn seit dem Ende der Sowjetunion erlebt die Kirche in Russland einen neuen Frühling. Im Jahre 2011 hatte sie wieder circa 150 Millionen Mitglieder, tausende Kirchen wurde wieder geöffnet, und die Anzahl der Diözesen stieg von 159 auf 296. Es entstanden gewaltige Kirchenbauten, wie die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und im Jahre 2020 die Hauptkirche der Streitkräfte unter dem „Patrozinium der Auferstehung Jesu Christi“, die aus Anlass des 75. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland erbaut wurde, eine Kirche voller Symbole. So ist die Hauptkuppel dem Helm Alexander Newskis nachgebildet, dem Fürsten von Nowgorod, der als Nationalheld der russischen Nation und als Heiliger verehrt wird, im Jahre 1249 Großfürst von Kiew wurde, und der in der Schlacht auf dem Eis des Peipussee im Jahre 1242 den Deutschen Ritterorden besiegte, auch eine riesige vergoldete Christusfigur beherrscht die Apsis der Hauptkirche der russischen Armee, und Wladimir Putin soll die Ikonostase gestiftet haben.

Joe Biden, der 46.Präsident der United States hatte für den 15. Februar den Marsch der Armee Putins nach Kiew vorausgesagt, und diese Prophetie erinnert an das Lied, welches zum Kulturgut des Rheinischen Karnevals gehört: Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang, doch keine weiß in welchem Jahr, und das ist wunderbar.

Ob Wladimir Putin mit dem Segen Kyrill I., doch noch nach Kiew aufbricht, weil der Patriarch von Moskau und der ganzen Rus nicht dulden kann, dass es neben ihm, dem Patriarchen von Moskau und Russland auch noch einen von Kiew und der Ukraine gibt, und zwar den der neu gegründeten Orthodoxen Kirche der Ukraine – wir wissen es so wenig wie Joe Biden, der Leader der „freien Welt“, den die Anhänger Donald J. Trumps als Präsidenten nicht anerkennen, weil er Trump, the redeemer, die Wahl gestohlen habe. Der Sturm aufs Kapitol fand am 6. Januar 2021 statt, und selbst Annalena Baerbock, Olaf Scholz, Robert Habeck, Christian Lindner und Friedrich Merz, bitte, wir wollen Markus Söder nicht vergessen, wird ein mulmiges Gefühl beschleichen wenn sie an the godfighter of the United States denken, die in Donald Trump den Mann sehen, der sie endlich in den God´s state führt, denn wie predigte Pastor Jerry Falwell der Gründer der Thomas Road Baptist Church in Lynchburg: Die Gemeinde sollte eine disziplinierte, angreifende Armee sei, denn Christen, wie Sklaven und Soldaten stellen keine Fragen.

Die Fundamentalisten Gottes, welcher Konfession oder Sekte sie auch immer angehören, wie nicht zuletzt die Papstdespoten von Rom, beriefen und berufen sich nicht zuletzt auf ein Wort des Herren, denn wie lesen wir im Matthäus-Evangelium: Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde, sondern das Schwert.

Und so könnte es durchaus doch noch sein, dass die Prophezeiung Jose Biden in Erfüllung geht, und Putin sich auf den Weg nach Kiew macht, aber ob ihm dabei Jesus der Erlöser von was auch immer begegnet, ist ein Frage des Glaubens und hat mit Vernunft nun überhaupt nichts zu tun, denn Glaube und Vernunft bildeten noch nie eine Symbiose, aber die Satire ist älter als die Kirchen von Rom, Konstantinopel, Moskau, Kiew und Lynchburg in den United States, dem Land Gottes und der Glaubenden.



zurück zur Übersicht