III. Dialog mit Luca

„Ich höre oft aus deinem Munde den Namen Angela Merkel, ist Frau Merkel eine bedeutende Frau, Hubertus?“
„Sehr bedeutend, Sie ist die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und regiert schon viele Jahre, manchmal mit glücklicher und manchmal mit weniger glücklicher Hand, wie ihre Kritiker sagen. Und Angela Merkel ist auch deine Kanzlerin, denn der Staat verlangt für dich eine Steuer.“

„Ich zahle Steuern, und warum?“
„Der Staat erhebt für alles Steuern, und eben auch für die Haltung von Hunden, aber nicht für Katzen.“

„Nicht für Katzen, aber wieso nicht, Hubertus? Und wie hoch ist die Steuer, die du für mich zahlen musst?“
„Inge zahlt die Steuer für dich. Sie beträgt für einen ungefährlichen Hund, wie du es bist, mein Luca, 90,00 Euro jährlich und für einen gefährlichen Hund, einen Kampfhund, wie ihn viele Männer auf Sankt Pauli und in Sankt Georg als ihre ständigen Begleiter mit sich an der Leine führen, 600,00 Euro.“

„Sind Sankt Pauli und Sankt Georg Stadtteile Hamburgs, weil die Menschen die dort leben heilig sind.“
„Ich denke, Luca, dass die wenigsten Menschen, die dort leben sich als Heilige bezeichnen würden, vor allem nicht in Sankt Pauli, mein Luca.“

„Und darf ich nochmals auf Frau Merkel zurückkommen?“
„ Ich bitte darum, Luca.“

„Hast du nicht einem Roman geschrieben, in dem die Bundeskanzlerin vorkommt, Hubertus?“
„Nicht einen, sondern drei. Ich schrieb einen Roman über die Kanzlerin mit dem Titel So wahr mir Gott helfe und die Romane Zauberflöte Merkel I und römisch II.“

„Und hat Gott der Zauberflöte Merkel geholfen?“
„Regieren ist eine schwere Kunst und der Titel So wahr mir Gott helfe, bezog sich auf die Eidesformel, welche ein Kanzler oder eine Kanzlerin leistet.“

„Und wie lautet die Eidesformel, Hubertus?“
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so wahr mir Gott helfe.“

„Und wie oft hat die Bundeskanzlerin den Eid geleistet?“
„Bis jetzt viermal, Luca, und immer mit den Worten – so wahr mir Gott helfe.“

„Und hat Gott ihr geholfen?“
„Darüber wird seit dem Jahre 2005 gestritten, als die Bundeskanzlerin zum ersten Male vor dem Bundestag den Amtseid ablegte. Manche sagen und schreiben, dass die Bundeskanzlerin von Gott und allen guten Geistern verlassen wäre.“

„Hm – und ist sie das und wer ist Gott?“
„Gott ist die Vokabel für ein höchstes gedachtes und verehrtes überirdisches Wesen, zum Beispiel im Christentum, und die Priester der christlichen Religionen, es gibt davon viele, predigen den Gläubigen von einem allmächtigen, allgütigen und gerechten Gott, und in der Mythologie sind die Götter unsterbliche höhere Wesen in Menschengestalt, welche die Verkörperung einer Naturkraft oder einer geistigen oder sittlichen Macht darstellen, zum Beispiel Venus die Göttin der Liebe, Schönheit und der Sinneslust oder Neptun, der Gott des Meeres.“

„Sagtest du Sinneslust?“
„Die römische Göttin Venus ist die Göttin der Liebe, der Schönheit und der Sinneslust.“

„Und gibt es auch eine Göttin Venus für Hunde, Hubertus, denn immer, wenn ich morgens und abends mit dir an der Elbe spazieren gehe, und der wunderbare Geruch von Hündinnen in meine Nase kommt, überkommt mich die Sinneslust?“
„Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann, so wenig wie ich die Frage nach Gott beantworten kann, aber viele Menschen glauben an ihn und hoffen, dass er ihnen helfe, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.“

 

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