V. Dialog mit Luca

„Warum tragen die Menschen plötzlich alle Masken, Hubertus? Ob ich mit dir an der Elbe spazieren gehe, oder im Wald, immer sehe ich Menschen mit Masken, und wenn ich mit dir oder Inge zum Einkaufen fahre, sehe ich keinen Menschen ohne Maske. Muss ich Angst haben, Hubertus? Und wenn ja, wovor muss ich mich fürchten?“

„Du musst dich vor Menschen mit Masken nicht fürchten, denn ich bin ja bei dir und beschützte dich, aber eine Pandemie ist ausgebrochen, zuerst in China, und dann erreichte sie auch Europa, zuerst Italien, dann auch Frankreich, und um Deutschland machte die Corona leider keinen weiten Bogen, denn so heißt die Seuche, gegen die es noch keinen Impfstoff gibt.“

„Und darum sterben die Menschen, Hubertus?“

„Menschen sterben auch in Deutschland an der Corona-Pandemie, mein Luca, aber die Zahlen halten sich in Grenzen, bis jetzt starben 8.256 Menschen an der Corona. In Deutschland sterben jährlich 900.000 Menschen, und niemand spricht darüber, außer die Angehörigen der Verstorbenen, aber jeder Corona-Tote lässt die Menschen in Panik ausbrechen, wenn man den Medien glaubt. Dabei sind die wirtschaftlichen Folgen für die Menschen noch schlimmer, denn noch nie hat eine Seuche solche Folgen für Deutschland gehabt. Die Regierung verhängte Maßnahmen, wie noch nie in der Geschichte. Und eine dieser Maßnahmen ist Masken zu tragen. Selbst wenn ich auf den Markt gehe, wie immer samstags in Blankenese und Blumen kaufe, und bei der freundlichen Marktfrau einen Kaffee trinke, die ihren Stand gegenüber dem Blumenstand von Heitmanns hat, welche die schönsten Blumen anbieten, muss ich eine Maske tragen, denn alle müssen Masken tragen, und da die Deutschen gehorsam sind, wagen sie nicht zu protestieren. Sie gehorchen der Bundeskanzlerin, die eine mächtige Frau ist, und in Berlin lebt und sich um das Wohl und die Gesundheit der Deutschen sorgt, und ihnen alles verbietet, was ihnen bisher Freude gemacht hat.“

„Und was machte den Deutschen Freude – Hubertus?“

„Erinnerst du dich, dass wir oft zum Italiener gingen?“

„Und wie ich mich erinnere, und warum gehen wir nicht mehr zu unserem Italiener?“

„Die Regierung hat es verboten, auch die Elbphilharmonie ist geschlossen und niemand kann mehr ein Konzert hören. Es kommen keine Touristen mehr nach Hamburg, die Musical-Theater sind geschlossen, es gibt keine Hafenrundfahrten mehr und der HSV und der FC Sankt Pauli müssen in leeren Stadien spielen, selbst die Kirchen dürfen nicht mehr betreten werden, Luca.“

„Und das hat alles eine Frau zu verantworten?“

„Die Kanzlerin, die in Berlin lebt und regiert, und die Ministerpräsidenten der Länder, zwei Frauen und vierzehn Männer, Luca, aus Sorge um die Menschen und Deutschland, wie die Kanzlerin sagt.“

„Ich kann es nicht glauben. Und niemand protestiert, Hubertus?“

„Doch, die Menschen wagen sich wieder auf die Straßen und Plätze, der Widerstand formiert sich und es werden immer mehr, die gegen den Ausnahmezustand protestieren.“

„Und du denkst nicht, dass ich bald auch eine Maske tragen muss.“

„Eher einen Maulkorb, wie wir Menschen bereits einen tragen, einen unsichtbaren, denn die Angst vor dem Tode raubt vielen den Verstand, mein lieber Luca.“

„Das glaube ich auch.“

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