Kulturmanager, Literat & Satiriker


Der Zölibat

20. Januar 2020

   

Nein, es war nicht Papst Benedikt XVI., sondern Benedikt VIII., der auf der Synode von Pavia im Jahre des Herrn 1022 das Dekret verkündete, dass Priester zur Ehelosigkeit verdammte – bis heute.

Benedikt VIII. begann seine Karriere im Namen Gottes, der seit dem Jahre 325, dem Konzil von Nicäa, aus drei Personen in der Einheit besteht, nämlich aus Gott dem Vater, Gott dem Sohn, und Gott dem Heiligen Geist, als Kriegsherr, der im Jahre 1016, im vierten Jahr seines Pontifikats, in der Schlacht von Luni, die nordafrikanischen Muslime, die Oberitalien verwüsteten, besiegte, und gemeinsam mit den Seemächten Genua und Pisa auch Sardinien von den Horden Mohammeds befreite, die bereits in den Jahren 843 und 846 vor der gewaltigen Mauer Roms standen, die sie nicht bezwingen konnten, stattdessen verwüsteten sie den Vatikan und die Konstantinbasilika, die der erste christliche Kaiser des Imperium Romanum, Konstantin I., über dem Grab des Heiligen Petrus erbauen ließ, wie auch die Grabeskirche des Apostel Paulus; und im Jahre 849 gelangten sie erst gar nicht bis Rom, sondern wurden in der Seeschlacht von Ostia durch Papst Leo IV. vernichtend geschlagen.

Der General und Papst, Benedikt VIII., verkündete im Beisein Kaiser Heinrichs II. auf der Synode in Pavia, der im Dom von Bamberg an der Seite seine Frau, der Heiligen Kunigunde, seine letzte Ruhe fand, auch der Kaiser wurde unter die Heiligen versetzt, dass, wer als Priester die heilige Zölibatspflicht verletze, sein Amt und seine Pfründen verliere, auch wurden die Frauen und Kinder zu Unfreien, sprich Kirchensklaven erklärt, und den Sklaven der Kirche ging es noch schlechter als den Sklaven im Reich der Griechen und Römer, denn diese konnten freigelassen werden, nicht aber die Sklaven der Kirche der ‚allumfassenden‘ Nächstenliebe.

Aus drei Gründen erzwang die Kirche Benedikt XVI., der von 1977 bis 1982 als Erzbischof von München und Freising seiner Kirche diente, und von 1982 bis 2005 Präfekt der Glaubenskongregation war, die als ‚Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis‘ am 21.Juli 1542 durch Papst Paul III. gegründet wurde – den Zölibat. Der Verzicht auf den ehelichen Geschlechtsverkehr sollte Päpste, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte bis hinab zum letzten Dorfkaplan und Mönch glaub – und ehrwürdiger erscheinen lassen. Zweitens: der ehelose Klerus kam die ‚heilige Kirche‘ billiger, als ein Bischof mit Ehefrau und Kindern, die den Kirchenzehnt mit den denkbar brutalsten Methoden eintrieb, bis zu Peitschenhieben vor dem Altar an allen Sonn – und Feiertragen des Kirchenjahres, und davon gab es viele, denn jeder Finanzminister von heute, ist dagegen so zahm wie ein Hamster im Laufrad, durch Gesetz dazu verurteilt. Drittens wurde der niedere Klerus, weder an Familie noch Gesellschaft gebunden, zum willenlosen Werkzeug bis heute.

Und die Frauen der Priester? Was geschah mit Ihnen durch die katholische Geschichte des Unheils? Die Priesterfrauen vor Benedikt VIII. und über diesen hinaus bis in die Neuzeit, wiewohl mit dem Segen der Kirche verheiratet, wurden von Jahrhundert zu Jahrhundert völlig rechtlos, wurden gepeitscht, verkauft und versklavt, wie die Kinder der Priester. Und was taten die Zwangszölibatäre, wenn sie sich nicht an Knaben und Mädchen vergriffen – bis heute, in der die Kirche auch die letzte Glaubwürdigkeit verspielt? Die Kleriker-Ehe wurde durch den Kleriker-Harem ersetzt und der heilige Bonifatius, der Apostel der Deutschen, an dessen Grab in Fulda alljährlich sich die katholischen Mitraträger mit Chorhemden aus Brüsseler-Spitzen, unter dem Vorsitz des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, versammeln, um die desaströse Lage ihrer Kirche zu beklagen, berichtete, dass sich Geistliche, vier, fünf, sechs und mehr Konkubinen zu allnächtlichen Liebeswonnen in ihre Betten holten und in der Blütezeit der Kirche Benedikt XVI. und Franziskus I., dem 13. Jahrhundert, beklagte Papst Innozenz III., dass seine Priester sittenloser als die Laien wären, und darum befasste sich auch das IV. Lateran-Konzil im Jahre 1215 mit dem Lotterleben der Bischöfe und Äbte bis hinab zum letzten Dorfpaffen, denn der 14.Canon verschärfte die Strafen bei Verstößen von Klerikern gegen das Gebot der Enthaltsamkeit, während der 15. Canon den Bischöfen und Priestern die Teilnahme an Trinkgelagen, die Teilnahme an Jagden, wie den Besitz von Hunden und Jagdvögeln verbot, ein Verordnung, welche keinen Fürstbischof des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation hinderte, sich gewaltige Palastanlagen im Stile von Versailles zu bauen, und dazu das etwas kleinere Jagdschloss, denn die geistlichen Fürsten wetteiferten mit den weltlichen Fürsten auf Kosten der leibeigenen Bauern, um die größten und prunkvollsten Schlossanlagen, welche Millionen Touristen alljährlich in ihren Bann ziehen, zum Beispiel die fürstbischöfliche Residenz von Würzburg, die Napoleon das schönste Pfarrhaus Europas nannte. Und sie unterhielten Bordelle, denn man musste schließlich auch seine Kriege finanzieren, die meistens im Schatten der Dome des Abendlandes zur Liebe gegen Lohn ihre Türen weit geöffnet hatten.

Papst Sixtus IV., der, als General des Franziskanerordens, am 9. August 1471 zum Stellvertreter Gottes gewählt wurde, war nicht nur der Erbauer der Sixtinischen Kapelle, sondern auch der Reformator des Römischen Bordellwesens, und kassierte, sein Pontifikat dauerte bis zum 12. August des Jahres 1484, also 13 Jahre und 3 Tage, alle Jahre wieder circa 20.000 Dukaten Steuern aus den Einnahmen seiner Liebesgöttinnen, eine damals gewaltige Summe, und nicht nur Papst Sixtus baute und unterhielt Bordelle, sondern auch die Kardinäle und Bischöfe der Kurie, denn die Christen gingen auf die Pilgerreise nach Rom, wie Tannhäuser, der kühne Sänger in Richard Wagners gleichnamiger Oper, wie auch der Augustinermönch Martin Luther, um einen vollkommenen Ablass durch den Segen des jeweiligen Papstes zu erringen.

Im Jahre des Herrn, 1490, hatte Rom circa 100.000 Einwohner, Frauen, Männer und Kinder, und etwa 7000 Frauen, so die Schätzungen der Historiker, sollen Huren gewesen sein, und es war Pius II., Enea Silvio de Piccolomini, der große Humanist auf dem Papstthron, welcher die Priesterehe angeblich befürwortete, der gesagt oder gesagt haben soll, dass ohne ein geordnetes Bordellwesen die Kirche nicht existieren könne, obwohl die Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus und Johannes Chrysostomos, der Patriarch von Konstantinopel, behaupteten, die Frauen wäre nicht nach Gottes Ebenbild erschaffen, wären subalterne Wesen, zu Dienerinnen des Mannes durch Gott bestimmt, ein Urteil, welches den Fürsterzbischof von Salzburg, Wolf Dietrich von Raitenau, von 1587 bis 1612 regierend, nicht hinderte mit Salome von Alt 15 Kinder zu zeugen, also wie in einem evangelischen Pfarrhaus, wenn auch Martin Luther, der den Zölibat ebenso abschaffte, wie das Fegefeuer, doch nicht die Hölle, den Nachgeborenen wenig Erfreuliches über die Frauen hinterließ, wie nicht zuletzt dieses Zitat Luthers beweist: Weibern mangelt es an Stärke und Kräften und Verstand.

Die Frauen im christlichen Abendland waren Jahrhunderte juristisch handlungsunfähig, waren ohne jedes Erbrecht, mussten als Gattinnen ganz nach dem Willen ihrer Männer leben, man lese die Briefe des Apostels Paulus, eines notorischen Frauenhassers, und die Könige und Fürsten missbrauchten ihre Töchter für ihre politischen Machenschaften, bis zum Jahre 1918, als sich die Kaiserreiche Deutschland und Österreich ebenso auflösten, wie die Königreiche Bayern, Preußen, Sachsen und Württemberg und dazu dutzende Fürsten – und Herzogtümer, wie das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Das Corpus Juris Canonici, bis 1918 das Gesetzbuch der Kirche, legitimierte den katholischen Ehemann seine Frau fasten zu lassen, er durfte sie, mit göttlichem Beistand, fesseln und verprügeln, denn diese absurde Männerkirche billigte ihm das Prügelrecht zu, welche auch die Ehe diffamierte, denn nach Augustinus, dem großen ‚Kirchenlicht‘, erhielten Ehepaare schlechtere Plätze im Himmel der Heiligen Dreifaltigkeit, denn für die Kirchenmänner, obwohl sie alle ihre Existenz den Sexualakten ihrer Eltern verdankten, verdanken und verdanken werden, ist nur die abstinente Ehe eine wahre Ehegemeinschaft, und darum wurde auch im frühen Mittelalter, wie im Hochmittelalter, der eheliche Sexualakt an Sonn- und Feiertagen, Buß- und Bittagen, an allen Mittwochen und Freitagen, der vierzigtägigen Fastenzeit, der Adventszeit, während der Schwangerschaft und vor und nach der Kommunion verboten.

Die Päpste, Bischöfe und Äbte, bis hinab zum letzten Dorfpfaffen und Bettelmönch, wer war reicher als die Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner, verfolgten vermögende Witwen als Hexen, diffamierten, folterten, verbrannten sie zu tausenden und zogen ihre Vermögen ein, wie sie auch die Juden verfolgten, beraubten und töteten wie ihrer Vermögen beraubten, denn Adolf Hitler konnte sich mit Fug und Recht in seinem Antisemitismus auf die Papstkirche berufen, wie auch auf Martin Luther, bei dessen 445. Geburtstag, der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in Deutschland die Synagogen brannten, denn dieser Gottesmann hatte die Juden mit Worten bedacht, die an Hass und Widerlichkeit nicht zu unterbieten waren und sind.

Katholizismus und Faschismus gingen in Italien, Deutschland, Spanien, Kroatien und der Slowakei im 20. Jahrhundert eine Ehe ein, die inniger nicht sein konnte, denn Nazigrößen wie Adolf Eichmann und der Tod von Auschwitz, Dr. Joseph Mengele, gelangten auf der Klosterlinie Pius XII., als die Nacht der Demokratie über die christlichen Kirchen und Europa hereinbrach, mit Diplomatenpässen des Vatikans, über die Wasserwüsten des Südatlantik nach Südamerika, und aus den bischöflichen Mitläufern Adolf Hitlers, wurden Widerstandskämpfer gegen den NS-Staat, wie der Erzbischof von Freiburg, das fördernde Mitglied der SS – Conrad Gröber, der sich brüstete ein Freund Heinrich Himmlers sein zu dürfen.

Doch erst im 18. Jahrhundert begann das eigentliche und goldene Zeitalter der Moralapostel, untersucht Alfons von Liguori, der Gründer des Ordens der Redemptoristen, in seiner Theologia moralis, erschienen im Jahre 1753, die Sündengröße und Straffälligkeit bei ehelichen und außerehelichen Liebesspielen, berechnet das Sündenmaß bei Sexualverkehr mit Mutter, Tante und Schwester, Schwägerin, Töchtern, Schwiegertöchtern und Frauenleichen (coire cum femina mortua) und stellt die Frage, ob es Todsünde der Frau sei, den dritten, vierten, fünften und sechsten ehelichen Akt in der Nacht zu verweigern. Dass dieser Moraltheologe und Bischof von Goti in geistige Umnachtung fiel – wen wundert es, wie es auch nicht verwundert, dass dieser Bischof zum Patron der Beichtväter erhoben wurde.

In meinem Roman Mord im Konklave, der im Jahre 2005 bei Brilliant Books in München erschien, und im Jahre 2020, überarbeitet, und mit einem Prolog versehen, in der Edition Voltaire erscheinen wird, treffen in der Sixtina, der Kapelle der Papstwahlen, zwei Lager nach dem Tode Johannes Paul II. aufeinander; das Lager um Joseph Kardinal Ratzinger, und die Befürworter Odilio Kardinal Oddis, einer fiktiven Figur, der den Zölibat ad libitum und die Ordination der Frauen fordert, und in allen Wahlgängen weit vor Ratzinger und allen anderen, auch Angelo Kardinal Sodano, dem Kardinalstaatssekretär Johannes Paul II., liegt, der von Papst Franziskus im Dezember 2019 als Kardinaldekan abgesetzt wurde, und dem noch zwei Stimmen bis zum Sieg über seinen Konkurrenten Ratzinger fehlen, und in der Nacht vor der alles entscheidenden Abstimmung ermordet wird – und Ratzinger wird gewählt und nennt sich Benedikt XVI..

Die Rufe nach dem Ende des Zwangszölibats und der Ordination der Frauen wird in der katholischen Kirche seit Jahren immer lauter, aber noch verhallen die Rufe der Gläubigen an den Mauern der vatikanischen Paläste, obwohl sich kaum noch Männer finden, die auf sexuellen Freuden im Diesseits zu verzichten bereit sind, um dafür im Himmel der Päpste, den Paulus erfand, belohnt zu werden, auch soll die Zahl katholischer Priester, die mit Frauen, wenn auch nicht unter einem Dach leben, hoch sein, während in den Pfarrhäusern der Kirchen der Reformation der Sexualverkehr seit Jahrhunderten vollzogen wird, ohne dass man das Grollen Gottes aus seinem Himmel gehört, den weder das stärkste Radioteleskop noch einer der Satelliten bisher entdeckte, doch im Jahre 1950 verkündete Pius XII., der Kollaborateur Hitlers, Francos und Mussolinis, dass die Mutter des Erlösers, Maria, die ohne Erbsünde empfangene, mit Leib und Seele in den Himmel ihrs Sohnes aufgenommen worden wäre, und als Königin des Weltalls aus dem Himmel ihres Sohnes auf die Welt und die Unzahl ihrer Sünder herabblicke.

Benedikt XVI., wie schon Johannes Paul II., und Papst Franziskus, beschäftigten den Paulaner Pater, Gabriele Amorth, bis zu dessen Tod im Jahre 2016, als Chefexorzisten der Diözese Rom, der nach eigenen Angaben mehr als 80.000 Frauen von Teufeln und Dämonen befreit haben will, ob er auch bei Priestern, Mönchen und Diakonen zum Einsatz kam, entzieht sich meiner Kenntnis, wahrscheinlich wurde er aber, im Auftrage der drei Päpste, eingesetzt, um römische Nonnen zu entteufeln, die mit Jesus, dem Erlöser, auf mystische Weise verheiratet werden. Die glorreiche Männerkirche machte und macht sie zu Bräuten, zu Tempeln des Herrn, Tabernakeln Christi, schmückte sie mit Schleier, Brautkrone und Brautring und in manchen Orden fanden die Nonnen im Brautbett nicht ihren Beichtvater vor, um sich mit ihm bis zur Frühmesse zu ergötzen, sondern nur den gekreuzigten Gott auf ihrem mit Blumen geschmückten Brautkissen.

Benedikt XVI., so vermute ich, der von vier, fünf oder gar sechs Nonnen betreut und verwöhnt wird, bat eine von ihnen in seiner Herberge, dem Kloster Mater Ecclesia auf dem Gebiet des Vatikanstaates, über den er bis zum 28. Februar 2013 die absolute legislative, judikative und exekutive Gewalt ausübte, und diktierte der Braut Christi, war ihr Name Maria? – seine Gedanken zum heiligen Zölibat, und dass dieser nie infrage gestellt werden dürfe, diktierte vom allerheiligsten Gut des Zölibats und vergaß, wie ich vermute, die Erzbischöfe von Canterbury als Oberhäupter der Church of England, die seit der Reformation durch Heinrich VIII., der zwei seiner sechs Ehefrauen enthaupten ließ, mit ihren Frauen Kinder nach Lust und Laune zeugten.

Justin Welby, der amtierende Primas von England, zeugte sechs, und die BBC hat nicht berichtet, dass Blitze auf den Lambeth-Palace herniedergingen, und dieser Gottesmann amtiert bereits seit 2013. Und Reinhard Kardinal Marx, der Erzbischof von München und Freising, versicherte seinen Erzdiözesanen, nachdem Benedikt gesprochen, dass der Zölibat nie aufgehoben werde. Wie schade, denn wer kann sich die Gebetsfreundin Benedikt XVI. – Fürstin Mariä Gloria von Thurn und Taxis, nicht an seiner Stelle als Fürsterzbischöfin von München und Freising vorstellen – wer nicht, außer den Mitgliedern des Katholischen Männervereins von Tuntenhausen und die Mitglieder der Priesterbruderschaft Sankt Pius X., in Zaitzkofen, einem Ort im Hopfengebiet Bayerns beheimatet, die den vorehelichen und außerehelichen Beziehungen den Kampf um Christi Willen ansagt, die für eine katholische Gesellschaftsordnung plädiert, in welcher die Todesstrafe für Kritik an der Kirche angewendet, und die Trennung von Kirche und Staat aufgehoben wird, die eine ‚permanente Todsünde‘ gegen Gottes Gebote ist. Einen solchen Staat streben auch die Imame des Islam an, denn wie sagte Angela Dorothea Merkel – der Islam gehört zu Deutschland, dabei verlassen die Menschen zu tausenden und abertausenden die christlichen Kirchen, wie die Sachsen, die zu 75,2 Prozent weder an den Katholizismus noch den Sozialismus glauben, die Sachsen glauben mehrheitlich nur an die Vernunft, und das ich auch gut so.



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