Kulturmanager, Literat & Satiriker


23. Februar 2022

Wladimir Putin


Uli Pforr, 2014, im Besitz von Hubertus Franzen

und Joe Biden pokern um die Ukraine, und die Staatsfrauen und Staatsmänner der 27 Staaten der Europäischen Union schauen zu, wie die der restlichen 20 Staaten, die zu Europa gezählt werden, einschließlich der ältesten Republik der Welt, der parlamentarischen Republik San Marino, gegründet am 3. September des Jahres 301, dessen Capitani Reggenti, die Staatsoberhäupter, Francesco Mussoni und Giacomo Simoncini, sind, wie auch der derzeit amtierende Nachfolger des Wanderpredigers aus Galiläa, Jesus von Nazareth, der auf dem Konzil von Nicäa des Jahres 325 durch den Imperator des Römischen Reiches, Konstantin I., den Mörder seiner Frau, Fausta, und seinen Sohnes, Crispus, zum Sohne Gottes kreiert wurde, the Pope of Rome, Franziskus, der über seinen Status Civitatis Vaticanae, die absoluta legislativa, iudicialis et exsecutiva potestas ausübt, und vor keinem Kontrollgremium Rechenschaft ablegen muss, erst nach seinem Tode – vor Gott, der nach dem Glauben, die Welt in sechs Tagen schuf, und dazu den Menschen, als Frau und Mann, nach seinem Ebenbilde, und dessen Heer, gegründet am 22. Januar 1505, aus 135 Schweizer Jungmännern besteht, stark wie Bären und hart wie die Felsen der Schweiz, deren Motto lautet: Acriter et Fideliter, Tapfer und Treu, und deren Kaplan Kolumban Reichlin ist, dem Orden der Benediktiner angehörend, der das päpstliche Heer geistig und seelisch betreut, das nicht einen, sondern drei Schutzpatrone hat: den heiligen Niklaus von Flüe, ferner den heiligen Martin von Tours und den heiligen Sebastian, der als Offizier in der Leibwache Kaiser Diokletians diente, der von 284 bis 305 regierte, sich zum Christentum bekannte, und von Diokletian, der die Christen verfolgte – es hat nichts genutzt, wie die Geschichte schlagend unter Beweis stellt, zum Tode verurteilt wurde. Sebastian ist Schutzpatron der Polizisten und Soldaten in Deutschland und Italien, wie auch der Leichenträger und wird auch in der russisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt, vielleicht sogar als Schutzpatron der Geheimdienste der Kirche und des Staates, denn nichts ist in der besten aller Welten unmöglich.

Und setzt man die Soldaten des Papstes in Bezug zur Einwohnerzahl des Vatikanstaates, der 1071 Einwohner hat, die alle ohne Ausnahme katholisch getauft sind, und keine Steuern zahlen müssen, auch ist das Benzin nirgendwo billiger als an der Franziskus-Tankstelle des Kirchenstaates, doch über die Kurialen man zu wissen glaubt, dass sie alle Atheisten sind, bis auf Benedikt XVI. und Franziskus, dann hat kein Staat, gemessen an der Einwohnerzahl, eine größere Armee als der Papst, denn 12,6 Prozent seiner Einwohner sind keine Priester, vom Kardinal bis hinunter zum Kaplan und Museumswächter, sondern Soldaten. Nicht einmal China mit seinen 1.4 Milliarden Menschen kommt auf diese Prozentzahl, denn die Soldaten von Xi Jinping, dem Kaiser von China, sind nur 2 Millionen, oder 0,1 Prozent der Bevölkerung, während Joe Biden über 1.390.000 Soldatinnen und Soldaten zum Kriegsspiel verfügt, sprich 0,4 Prozent, und Putin hat nur 850.000 Soldaten, und das sind bei 144,5 Millionen Russinnen und Russen 0,6 Prozent. Und da ist noch die Schweiz mit ihrer Armee, bestehend aus 140.304 aktiven Soldaten, und einer wehrtauglichen Bevölkerung im Alter von 18 bis 49 Jahren von 1.852.580 Männern und 1.807.667 Frauen bei einer Einwohnerzahl von 8,6 Millionen, die unter dem Wahlspruch leben Unus pro omnibus, omnes pro uno, und darum sagt man auch: die Schweiz hat nicht eine Armee, nein, man sagt: die Schweiz ist eine Armee, und man versteht schon, warum sich die Päpste seit dem Jahre 1505 von Schweizern beschützen ließen, lassen und lassen werden, denn selbst Adolf Hitler traute sich nicht seine Soldaten in Richtung Schweiz zu schicken, ganz Europa überzog er mit Krieg, der Führer aus Deutsch-Österreich, aber nicht die Schweiz, denn jede Schweizerin und jeder Schweizer im wehrtauglichen Alter hat sein Schießgewehr zu Hause, und das Schießen wird immer wieder geübt. Und die Schweizer laufen auch nicht weg, wie die US-Army aus Afghanistan, dem Irak oder Vietnam, eine Army, über die nicht nur Wladimir Putin lacht, nein, auch die Generäle der Army of Israel. Und dabei hat Joseph Robinette Biden, der amtierende 46. President of the United States einen Wehretat von mindestens 778 Milliarden Dollar, denn das war das Budget des Jahres 2020, während China 252 US-Dollar für seine Verteidigung bereitstellte und Putin 61,7 Milliarden US-Dollar, Dollar, keine Rubel, veranschlagte, also 716,3 Milliarden US-Dollar weniger, aber alle fürchten sich vor Putin, dem Freund des 7. Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland – Gerhard Schröder, bei dem wir Deutschen uns mal bedanken sollten, denn er sorgt dafür, dass wir nicht frieren müssen, denn er ist Aufsichtsratsvorsitzender von Rosneft und Nord Stream 2. Und wenn Gerhard Schröder nicht im Jahre 2005 hauchdünn die Bundestagswahl verloren hätte, die Parteichristen von CDU und CSU hatten 1 Prozent mehr, und Frau Merkel wurde Bundeskanzlerin, die uns belehrte, dass der Islam zu Deutschland gehöre, wäre Russland wahrscheinlich heute Mitglied der Europäischen Union und man könnte mit Hochgeschwindigkeitszügen von Berlin nach Moskau im Stundentakt reisen und rasen, wie zwischen Peking und Shanghai. Die Hochgeschwindigkeitstrecke zwischen Shanghai und Peking ist 1318 km lang, die Züge erreichen ein 350 Kilometer-Tempo, und fahren im 5-Minuten-Takt. Die Strecke Berlin Moskau ist übrigens 1154 Kilometer, lang, beziehungsweise kurz, doch man braucht sehr lange, Frau Merkel sei Dank, um von Berlin über Warschau nach Moskau zu fahren, und mit dem Rad, wie es die Grünen empfehlen, braucht man länger.

Deutschland und Frankreich, verfügten im Jahre 2020 über Wehretats von 52,8 und 52,7 Milliarden US-Dollar, und Frankreich ist eine Atommacht, selbst Italien, das Land der Chiesa cattolica, der Mafia und Camorra, auch bekannt als Bella Società Riformata, stellte für seine Verteidigung noch 28,9 Milliarden US-Dollar für den caso di difesa, den Verteidigungsfall bereit, und das ist ja noch das Vereinigte Königreich unter Alexander Boris de Pfeffel Johnson, der auch über einen Atomcode gebietet, wie Joe Biden, Emmanuel Macron, Wladimir Putin und Naftali Bennett, der Premier of Israel, und wenn man den Wehretat von Great Britain von 59,2 Milliarden noch dazu addiert, kommen diese Länder dem Wehretat der Volksrepublik China schon näher, und man nehme noch die Niederlande, Belgien und Österreich dazu, auch Polen nicht zu vergessen, und Xi Jinping wird sich, wie Putin, auch dann noch nicht vor den Demokraten fürchten, denn wann sind die Staatsfrauen und Staatsmänner des demokratischen Europas schon einmal einer Meinung? Kann sich jemand erinnern?

Den Bundeshaushalt verwaltet nach Peer Steinbrück, Wolfgang Schäuble und Olaf Scholz, jetzt Christian Lindner, und ob Lindner, dem wir et aurea verba, die goldenen Worte melis non est quam male regunt, lieber nicht als schlecht regieren, verdanken, auf die Konten des Bundes schaut, und einen Hauch von Merz, sprich Frühling spürt, und sich fragt, sollte ich Frau Lambrecht noch drei Milliarden für Sturmgewehre, Panzer, Drohnen und Raketen überweisen, damit wir für den Ernstfall, sollte Putin plötzlich an der Oder stehen, noch besser gerüstet sind, oder schenke ich ihr Tulpen, denn Rosen könnte Frau Lambrecht falsch verstehen, die ich aus eigener Tasche bezahle, um nicht Merz und den Bundesrechnungshof wegen der Tulpen auf den Plan zu rufen, die mir Verschwendung öffentlicher Gelder unterstellen.

Ob aber Frau Lambrecht mit drei Milliarden die Wehrkraft erhöhen kann und sie Putin das Fürchten lehrt, darf in doppelter Hinsicht bezweifelt werden, denn Putin fürchtet sich weder vor Joe Biden und seiner United States Armed Forces, wer denkt nicht an Afghanistan, noch vor der Bundeswehr als Teil der Nato-Streitmacht, dann schon eher vor der Milizarmee der Schweiz, denn das sind mehr als 3,6 Millionen wehrtaugliche Frauen und Männer, die so furchtlos sind, wie die Schweizer Garde seiner Heiligkeit, des Papst Franziskus, der die caritas lehrt, aber eine Armee schon braucht, denn kann man sich auf die Forze armate italiane unter Giuseppe Cavo Dragone verlassen? Besser ist da schon, sich auf die eigene Guardia svizzera pontificia zu verlassen, denn auch auf das orationis, das Gebet zu Gott, der Jungfrau Maria und allen Heiligen der Kirche sollte man sich besser nicht verlassen, denn man ist als Papst schließlich der summus dux, der Oberbefehlshaber suis militibus. Und früher, als alles besser war, von 756 bis 1870, hatte man als Papstdespot über Rom und den Kirchenstaat ja auch nicht nur mehr Streitkräfte, sprich militum, und nicht nur das, auch Henker, carnifices.

Der letzte päpstliche carnifex war Giovanni Battista Bugatti, der von 1796 bis 1864 für die Päpste Pius VI. und VII., Leo XII., Pius VIII., Gregor XVI. und Pius IX. in nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti 515 Delinqenten decollari, excerpsimus et membratim, sprich köpfte, keulte und vierteilte, und in seiner Freizeit Sonnen – und Regenschirme mit den sechs Stellvertretern Gottes bemalte, die er an Pilger verkaufte, die in Rom glaubten einen vollkommenen Ablass ihrer Sündenstrafen zu erhalten, denn der Glaube soll sogar Berge versetzen.

Und warum war Giovanni Battista Bugatti der ultimum carnifex pontificium? Weil der Kirchenstaat im Jahre 1870 durch die Truppen des Königreiches Italien unter König Victor Emanuel II. erobert, Teil des Vereinigten Italiens wurde, wie Bayern ein Gliedstaat des Deutschen Kaiserreiches unter Otto von Bismarck und seiner Hegemonialmacht Preußen, und die Römer sich in einer Volksabstimmung mit mehr als 95 Prozent für den König und gegen den Papst entschieden.

Und wie geht die derzeitige Krise um die Ukraine weiter? Noch immer mussten sich die Mächtigen oder ihre Nachfolger nach ihren Machtspielen zusammensetzen, nahmen sie die Opfer ihrer sinnlosen Politik zur Kenntnis oder auch nicht, denn man wird von Joe Biden keine Antwort erhalten, ob er an Afghanistan noch einen Gedanken verschwendet, an die Opfer, die hungernden Kinder, er muss die Kongresswahlen im Herbst 2022 gewinnen, denn wenn die Demokraten verlieren, ist er so machtlos, wie es Barack Obama war, denn die Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit, und was hat Putin davon, wenn er die Ukraine wieder zu einem Teil Russlands macht? Er hat noch mehr Probleme, und nicht nur Putin, auch die Damen und Herren, die derzeit in der Europäischen Union das Sagen haben.

Im Jahre 2001 gründeten Gerhard Schröder und Wladimir Putin den Petersburger Dialog, und das Thema lautete: Russland und Deutschland an der Schwelle des 21. Jahrhunderts, und dieses Jahrhundert befindet sich im 22-zigsten Jahr. Und das Thema des 2. Petersburger Dialogs, der vom 8. bis 10. April 2002 in Weimar stattfand, also vor zwanzig Jahren, war: Russland und Deutschland in Europa. Jeder Politiker sollte endlich begreifen, dass ein Europa ohne oder gegen Russland keinen Mehrwert bringt. Und es macht auch keinen Sinn, den G7-Gipfel auf Schloss Elmau im Juni 2022 ohne Russland und China zu veranstalten, nur ein G9-Gipfel macht Sinn. Phantasie ist verlangt und Sanktionen treffen nur die Völker, die noch jede Zeche bezahlen mussten, wie die sinnlosen Schlachten, die in der besten aller Welten, frei nach Voltaire, bisher geschlagen wurden. Die Geschichte ist ein Perpetuum mobile der Idiotien, der politischen Indoktrinationen und der lächerlichen Anmaßungen, doch wie sagte Voltaire: Was ist Toleranz? Sie ist die Menschlichkeit überhaupt. Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei es ein Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen.



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