Kulturmanager, Literat & Satiriker


12. Februar 2022

Wer das Reich Gottes sehen will, muss dem Papst gehorsam sein,

lesen wir im Glaubensbuch der Heiligen Kirche von Rom, dem Katechismus aus dem Jahre 1992, der Welt geschenkt durch Johannes Paul II., und entstanden durch eine Kommission hochrangiger Gottesgelehrter, sprich Theologen, unter der Leitung des Kardinalpräfekten Joseph Kardinal Ratzinger, der als Benedikt XVI. Geschichte schrieb, die Bild-Zeitung zu der Jubel-Überschrift beflügelte – Wir sind Papst, und der in die Geschichte einging, als der zweite Summus Pontifex, der auf sein Amt verzichtete, nach Coelestin V., der am 13. Dezember 1294 Stellvertreter Gottes, des Schöpfers des Himmels und der Erde vor aller Zeit, nicht mehr sein wollte, und den Verzicht 17 Monate und 4 Tage überlebte, doch als Schutzpatron der Buchbinder weiter durch die Zeiten geistert, während Benedikt XVI. von seiner Vergangenheit als Erzbischof von München eingeholt wird, weil die Sünden seiner Kirche auch ihn an den Pranger stellen, wie die Kirche in ihrer storia favolosa, ihrer fabelhaften Geschichte, ungezählte Menschen an den Schandpfahl stellte, verlassen doch die Zwangsgetauften die Chiesa santa zu tausenden und abertausenden, deren storia del crimine bereits mehr als 2000 Jahre alt ist, denn wie lehrte der Kirchenlehrer Augustinus, den die Ecclesia, die Mutter aller Christgläubigen, zur Ehre der Altäre erhob: Gäbe es in der Kirche nicht die Sündenvergebung, so bestünde keine Hoffnung auf ein ewiges Leben. Danken wir Gott, der seiner Kirche ein solches Geschenk gemacht hat. Und Johanes Chrysostomus, der als Erzbischof von Konstantinopel von 398 bis 404 amtierte und den Herrn pries, hinterließ uns Nachgeboren die Worte: Die Priester haben eine Vollmacht empfangen, die Gott weder den Engeln noch den Erzengeln gegeben hat. Und Gott bestätigt dort oben alles, was die Priester auf dieser Erde tun.

Die Päpste von Rom, die seit dem Jahre 1870 keine Despoten über Rom und den Kirchenstaat mehr sind, besitzen jedoch aufgrund göttlicher Einsetzung die höchste volle, unmittelbare und universale Seelsorgegewalt, wie der Katechismus Johannes Paul II. lehrt, und die durch den Heiligen Geist bestellten Bischöfe sind Nachfolger der Apostel.

Und als Nachfolger der Apostel hat der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, die Leser der Süddeutschen Zeitung am 3. Februar 2022 wissen lassen, dass man jetzt langsam die Rechnung für klerikales Fehlverhalten über Generationen hinweg bekomme, und die Diskussion nicht nur den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen betreffe, sondern ob der Zölibat noch zeitgemäß und die Ordination der Frauen der Weg aus der Krise wäre.

Unstrittig unter Theologen und Bibelwissenschaftlern scheint zu sein, dass die Fischer vom See Genezareth, die der Sohn Gottes als seine Apostel berief, verheiratet waren, und die mit größter Wahrscheinlichkeit weder lesen noch schreiben konnten, bis zu dem Tag, wie der Glaube lehrt, als sich über Jerusalem ein Brausen erhob, und der Spiritus Sanctus aus dem Himmel über die Apostel kam und sie lehrte in fremden Zungen zu sprechen, und das obwohl Petrus im Palast des Hohepriester Kaiphas, wir kennen auch diesen Gottesmann aus der Bibel, seinen Herrn dreimal verleugnete, bis ein Hahn den Morgen über Jerusalem, der Stadt Davids, ankündigte.

Und da waren die Frauen um den Meister aus Nazareth, der in seinem 30. Lebensjahr, so die Vermutungen, wenn man dieses Leben nicht im Lichte des Glaubens, sondern der Vernunft betrachtet, gedacht haben könnte, ich ziehe auch als Wanderprediger durch Galiläa, wie Johannes der Täufer, und die seinem Charme und Charisma erlagen, zum Beispiel Maria von Magdala. Die uns namentlich bekannte Frau war es, die am Ostermorgen zum Grabe ging, und einem Engel des Herrn begegnete, der ihr sagte, dass der um die Sünden der Welt gekreuzigte Sohn Gottes von den Toten auferstanden wäre, denn wir lesen im Katechismus Johannes Paul II., entstanden unter dem Großtheologen Ratzinger, als Augustinus des 20. und 21 Jahrhunderts gerühmt und gepriesen, der als Präfekt der Glaubenskongregation, über die Reinheit des Glaubens mit inquisitorischer Strenge zu wachen hatte: In seinem Heilsplan hat Gott verfügt, dass sein Sohn nicht nur für unsere Sünden sterbe, sondern auch den Tod koste, das heißt, während der Zeit zwischen seinem Sterben am Kreuz und dem Moment einer Auferstehung das Totsein, den Zustand der Trennung zwischen seiner Seele und seinem Leib erfahre. Dieser Todeszustand Christi ist das Mysterium des Begrabenseins und des Hinabstiegs in das Reich des Todes. Es ist das Mysterium des Karsamstags, an dem Christus ins Grab gelegt, in die große Sabatruhe Gottes eingeht, nachdem er das Heil der Menschen vollbracht und das ganze All versöhnt hat.

Ich weiß nicht, ob sich die Frauen des synodalen Weges auf Maria von Magdala berufen, über die nicht wenige Gottesgelehrte vermuten, dass sie mit dem göttlichen Meister, dem redentore, dem Erlöser, verheiratet gewesen sein könnte, wenn sie für sich das Weihe-Amt der Priesterinnen bei Franziskus einfordern, dem in Fragen des Glaubens unfehlbaren Pontifex maximus. Auch der Hinweis auf die Vestalinnen, die sacerdos Vestalis der Römischen Staatsreligion, deren Schicksal im Jahre 380 durch das Edikt von Thessaloniki besiegelt wurde, Kaiser Theodosius verbot alle religiösen Kulte des Imperium Romanum, zugunsten des Glaubens an den einen Gott, bestehend aus drei Personen – was ist absurder in lumine rationis? – könnte vielleicht hilfreich sein, denn die Vestalinnen der Römischen Religion waren zur Keuschheit verpflichtet, und die Keuschheit wurde und wird in der Kirche von Rom als besonderes Merkmal katholischer Frömmigkeit seit alters her gepriesen, obwohl bereits das IV. Lateran-Konzil des Jahres 1215 die Sittenlosigkeit des kirchlichen Personals beklagte, und Papst Sixtus IV., ein besonders leuchtendes Beispiel hochpriesterlicher Keuschheit, er zeugte Töchter und Söhne mit verschiedenen Frauen, das päpstliche Bordellwesen, wie kaum einer seiner Vorgänger und Nachfolger förderte, der von seinen puttane della chiesa, man könnte ihn als lupanar dominus, als Bordellbesitzer bezeichnen, jährlich bis zu 20.000 päpstliche Scudi durch seine Ecclesia meretricibus dantur mercedes, seine Damen des horizontales Gewerbes einnahm. Durch die stets sprudelnden Einnahmen aus seinen Bordellen, den Papa lupanaria, finanzierte der fromme Sixtus IV. unter anderem den Bau der Sixtinischen Kapelle, die im Jahre 1483 fertiggestellt, und in der im Jahre 1484 das erste Konklave stattfand, welches Giovanni Battista Cibo zum Papst wählte, der als Innozenz VIII. in die Kriminalgeschichte der römischen Kirche als besonderer Fall hochpriesterlicher Frömmigkeit einging, denn er war der Verfasser der Bulle Summis desiderantes affectibus, die vor allem in Deutschland eine starke Zunahme der Hexenprozesse zur Folge hatte, der ungezählte Frauen, vor allem vermögende Witwen, zum Opfer fielen, denen man vorwarf, sie hätten sich mit dem Teufel gepaart, und deren Vermögen, nachdem sie im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, nämlich in nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti erst gnadenlos gefoltert und dann zu Asche wurden, an die hochheilige Kirche fiel. Wer, gratias, denkt da nicht an den Katholiken Adolf Hitler, der sich, wie die Päpste, Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte durch die christlichen Jahrhunderte, des Vermögens der jüdischen Mitbürger bemächtigte, und vor seinem Suizid am 30. April 1945 noch seine Kirchensteuer entrichtete? Denn was ist, wenn es wirklich eine Hölle geben sollte? Der Gedanke war für Adolf Hitler sicherlich so frustrierend, wie für die Päpste und ihre atrocità. Das Wort atrocità klingt besser als Gräueltaten und die Untaten aller Priester, die sich nicht nur an Messdienern, sondern auch an Sängerknaben und kleinen und weniger kleinen Mädchen vergriffen, vergreifen und vergreifen werden.

Apropos, der Chefexorzist der Päpste Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus I., Pater Gabriele Amorth, befreite mehr 80.000 Frauen von Teufeln und Dämonen, eigenen Angaben zufolge – der Paulaner starb am 16 September 2016, und wie er die Frauen entteufelte, ob er nur mit ihnen die Litanie di tutti i Santi, die Allerheiligen-Litanei betete, ist nicht bekannt, aber wir lesen im Katechismus Johannes Paul II. und Benedikt XVI. über den Teufel: Sein Tun bringt schlimme geistige und mittelbar selbst physische Schäden über jeden Menschen und jede Gesellschaft. Und doch wird dieses sein Tun durch die göttliche Vorsehung zugelassen, welche die Geschichte des Menschen und der Welt kraftvoll und milde zugleich lenkt. Dass Gott das Tun des Teufels zulässt, ist ein großes Geheimnis, aber wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.

Die Kirche der Päpste lebt von Engeln und Dämonen, wie ihre Konkurrenten in den United States, weil das Geschäft mit Gott einträglicher nicht sein kann. Man denke an Billy Graham, the „machine gun of God“, das Maschinengewehr Gottes, an seinen Sohn Franklin Graham oder Pat Robertson, den Gründer der Christian Coalition of America, und viele andere die mit dem business of God zu Millionären wurden, wie Papst Pius XII., der Pastor Angelikus, der am 27. Juni 1942 eine, seine Bank gründete, das Istituto per le Opere di Religione, denn Dilettanten rauben eine Bank, Profis gründen eine Bank, und der bei seinem Tode mehr als 80 Millionen an Barem, Aktien, Gold und Devisen an persönlichen Vermögen hinterlassen haben soll, wie Insider behaupten, wie auch die Sklaverei durch die Kirche als Gottesgeschenk bezeichnet wurde, zum Beispiel durch den heiligen Bischof Ambrosius von Mailand. Und auch schon Paulus, der Völkerapostel, empfiehlt, dass jeder in dem Stande bleiben solle, indem er sich befinde, zum Beispiel der Sklave in der Sklaverei, und so wurden bereits im 4. Jahrhundert die Sklaven zum Kirchengut und im Mittelalter befindet sich nicht weniger als ein Drittel des gesamten europäischen Bodens im Besitz der Kirche. Und so bringen die Kirchenfürsten in der unsäglichen Causa, die wir täglich lesen nur ein mea culpa über ihre Lippen, und überlassen ihren Opfern ein paar Almosen, und der Staat taucht unter, während Kardinal Marx glaubt, dass die Diskussion über Priesterinnen in der Kirche, die Gott selbst gründete, noch nicht geschlossen ist, obwohl Franziskus schon mal gesagt haben soll – la porta è chiusa.

Der 266. Papst der Geschichte, ohne die Gegenpäpste zu addieren, manchmal gab es zwei oder gar drei von ihnen zur gleichen Zeit, man denke nur an das Konzil von Konstanz, wo drei, nämlich Gregor XII. (Rom) Benedikt XIII. (Avignon) und Johannes XXIII. (Pisa) abgesetzt wurde, das von 1414 bis 1418 tagte, und man einen vierten kreierte, der als Martin V. in die Geschichte einging, auch hatten die Konzilsväter mehr als adduxit septingentas dominas voluptatis, sprich mehr als 700 Lustdamen mitgebracht, denn die Nacht war noch nie nur zum schlafen da, Franziskus schweigt bis jetzt behahrlich zu den Forderungen des synodalen Weges, und darum muss man sich fragen, warum die dominas, die Frauen des synodalen Weges, nicht einfach sonntags die Messe feiern? Warum so ängstlich meine Damen? Laden Sie über das Internet zur Sonntagsmesse ein, besetzen Sie Dome, Kirchen und Kapellen, lesen sie die heiligen Texte, verwandeln Sie Brot und Wein in das Blut und das Fleisch des Herrn, Ihres Gottes, der für die Sünden der Welt am Holze des Kreuzes sterben musste, wie der Glaube lehrt, nichts ist einfacher, Sie müssen nur die gleichen Texte sprechen, wie Ihre Bischöfe und Priester und warten Sie, gratias, bis Reinhard Kardinal Marx und die Bischöfe Bayerns, es sind die frommen und frohen Hirten von Augsburg, Eichstädt, Regensburg, Passau, Bamberg und Würzburg – Sie kennen die Exzellenzen – Markus Söder, den starken Mann von Bayern und seinen Innenminister Hermann, sein Vorname ist Joachim, bitten, mit Polizeikräften in den Domen, Kirchen und Kapellen Ihrem gotteslästerlichen Treiben ein Ende zu setzen, und Sie, die Priesterinnen des Herren, in staatliche Verwahrung zu nehmen. Was wird geschehen? Der Vatikan wird sich rühren und Franziskus nicht seinen Gott, sondern seine Kardinäle fragen, was nun zu tun wäre, während Markus Söder Kardinal Marx, dem Erzbischof von München und Freising sagen wird – Eminenz, im nächsten Jahr sind Wahlen in Bayern, und ich werde den Teufel tun, um ihnen zu helfen, nämlich die Frauen aus der Kirche zu entfernen: Manus lava in innocentia. Ich wasche meine Hände in Unschuld. Die Frauen, die sind ihr Problem, nicht meines, während Gott schweigen wird, dum Deus silebit, denn warum sollte er nach mehr als 2000 Jahren Crimen catholicum historiae plötzlich sprechen? Er schwieg zu allen Verbrechen die in seinem heiligen Namen von seinen Stellvertretern begangen wurde und er schwieg auch, als sein Volk, in das er hineingeboren wurde von einer Jungfrau aus Nazareth in Galiläa, in Auschwitz in den Tod gehen musste – habuit mori in Auschwitz.



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