Kulturmanager, Literat & Satiriker


Wir schaffen das

30. August 2020

Die drei Merkel-Worte – wir schaffen das – werden wahrscheinlich in den Zitatenschatz der Geschichte eingehen, wie die Worte Jesu am Kreuz – mein Gott, warum hast du mich verlassen – Ich kam, ich sah, ich siegte, von Julius Caesar, Yes, we can, wie uns Barack Obama wissen ließ, und – Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche, wie Che Guevara gesagt hat.

Und das Unmögliche wurde verstärkt in den Jahren seit 2015 versucht, nämlich Millionen durch die Nahostkriege entwurzelte Menschen in die westliche Gesellschaft zu integrieren. Doch wir sollten uns der Worte des 5. Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Schmidt, erinnern, der uns hinterließ – Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen, denn schon Karl Marx schrieb zur Geschichte der orientalischen Frage: Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung, in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist harby, das heißt der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen.

Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, dass nicht nur die Deutschen, sondern die Europäer mit ständig wachsender Besorgnis auf Migranten blicken, die andere Sprachen sprechen, andere Götter verehren, und in Zukunft, so fürchten sie, ihnen die Arbeitsplätze streitig machen. In ganz Europa wächst die Angst der Menschen vor einer muslimischen Community, die anwächst wie eine Lawine, und die Parallelgesellschaften geschaffen hat und schafft.

Schon Helmut Kohl hat seine Besorgnis über die Immigration der Muslime artikuliert und änderte in Artikel 16 das Grundgesetz, der politisch Verfolgten Asyl zusagte, und kürzte die Sozialleistungen für Asylbewerber. Die Frage ist nicht, ob Deutschland, ob Europa, islamisiert werden, sondern Europa zu einem Kontinent zweier verschiedener Zivilisationen wird, die sich gegenseitig ausschließen. In den Großstädten Europas sind Parallelgesellschaften entstanden, die letztendlich dazu führten, dass in allen Ländern Parteien gegründet wurden, in Deutschland die AfD, welche den Kampf gegen die Islamisierung des Abendlandes auf ihre Fahnen geschrieben haben, wie in Frankreich Marien Le Pen und ihr Rassemblement National.

Nicht wenige Politiker, wie auch möglicherweise die Kanzlerin, glauben, dass nicht der Islam, sondern gewaltbereite Islamisten das Problem sind, doch die Geschichte der letzte 1400 Jahre lehrt etwas anderes.

Der erste arabisch-islamische Sturmlauf vom frühen 7. Jahrhundert bis zum Ende des 8. Jahrhunderts vernichtete das Christentum in Nordafrika, von Ägypten bis zum heutigen Marokko und begründete die Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel, wie auf Sizilien, und die Muslime standen 843 und 846 vor der Mauer Roms, die sie nicht überwinden konnten und wurden von Papst Leo IV. 849 in der Seeschlacht vor Ostia vernichtend geschlagen, doch eroberten sie Syrien, den Iran bis Nordindien. Etwa zweihundert Jahre stabilisierten sich die Verhältnisse, dann errangen die Christen wieder die Herrschaft über Sizilien, das westliche Mittelmeer und eroberten Toledo. Im Jahre 1095 begann der erste Kreuzzug, der mit der Eroberung Jerusalems im Jahre 1099 seinen Höhepunkt erreichte, doch 1453 besiegten die osmanischen Türken das letzte Bollwerk des christlich-byzantinisches Reiches, die Hauptstadt Konstantinopel, und aus der Hagia Sophia, der Staatskirche der byzantinischen Kaiser und Patriarchen, wurde eine Moschee. Europa war fast tausend Jahre, von der ersten Invasion der Muslime in Spanien bis zur zweiten Belagerung Wiens im Jahre 1683, in Kriege gegen die Muslime verstrickt.

Beide Religionen, Christentum, wie Islam, haben einen universalistischen Anspruch, und sie wollen Nichtgläubige zu ihrem, dem ‚einzig wahren Glauben‘ bekehren.

Die islamischen Staaten haben in den letzten Jahren Millionen arbeitsloser und entfremdeter junger Menschen produziert, die nicht zuletzt durch den Syrien-Konflikt nach Europa aufbrachen und sich für den Islam instrumentalisieren lassen, und die Frage ist, wer wen auf Dauer beherrschen wird. Wird Europa sich zusammenfinden, um den Islam und seinen Anspruch auf Europa zurückweisen? Das ist die Frage, welche die Europäer in den kommenden Jahrzehnten beherrschen wird, und ob das ohne Russland gelingt dürfte fraglich sein.

Wir schaffen das, sagte die Kanzlerin im Jahre 2015, wie sie auch den fatalen Satz sagte, dass der Islam zu Deutschland gehöre, und nicht zuletzt mit diesem Satz schuf sie den Nährboden für die AfD, die in ihrem Parteiprogramm als einzige Partei im Deutschen Bundestag postuliert, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Und der Kampf wird entschieden ohne die Kanzlerin, deren Macht dahinschwindet, wie die Zeit in einer Sanduhr, und vielleicht lebt sie noch lange genug, um zu erleben, was ihre Worte bewirkt oder nicht bewirkt haben.



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