Kulturmanager, Literat & Satiriker


16. Januar 2022

Lauterbach

Lauterbach hier, Lauterbach da, Lauterbach dort, Lauterbach da, Lauterbach oben, Lauterbach unten, Lauterbach hüben, Lauterbach drüben, Lauterbach bravo, Lauterbach bravissimo.

Wer denkt nicht, wenn er an Karl Lauterbach denkt, an die Cavatine des Figaro aus Rossinis Oper Der Barbier von Sevilla, denn wer ist omnipräsenter, als der Doppeldoktor mit dem rheinischen Tonfall, wo jeder an Köln denkt, eine der Hochburgen der katholischen Kirche, die Gott zum Heile der Menschen persönlich gründete, in dem er den Himmel seines Vaters verließ, um Fleisch anzunehmen durch ein Jungfrau aus Nazareth in Galiläa, und nit aus Köln-Deutz Köln-Porz oder Köln-Nippes. Einer Kirche, der die Gläubigen in Scharen davonlaufen, weil nicht wenige gute Hirten, sprich Pastöre und Kapläne, aber auch hin und wieder ein höherer Vertreter Gottes, nicht nur kleine Jungen verführten und verführen, sondern auch mal kleine Mädchen, welche die Geschlechtsreife noch nicht erlangt hatten, haben und haben werden, und da ist da auch noch der Karneval, mit Prinz, Bauer und Jungfrau, wobei die „kölsche Jungfrau“, eine Besonderheit des Kölner Karnevals, immer ein Mann sein muss, denn dat war in Köln immer schon so, und dann gibt es neben dem Karl Lauterbach, auch noch den 1. FC Köln, der auch am 15. Januar gegen die Jungens des FC Nagelsmann, bekannter unter dem Namen FC Bayern München, wieder mal verloren haben, zwar nur 0:4, aber hätte es auch noch schlimmer kommen können, wenn dat Spiel nit nur 90 Minuten gedauert hätte. Und dann hat der Karl Lauterbach auch noch die Idee gehabt, den Kölner Jecken vorzuschlagen, dass sie wegen der Corona-Pandemie, die nicht enden will, doch den Karneval in den Mai, Juni, Juli oder August verlegen sollten. Eine Idee, die Christoph Kuckelkorn – nein Christoph Kuckelkorn ist nicht Kardinal und Erzbischof von Köln, das ist Rainer Maria Kardinal Woelki, der in Köln-Mülheim geboren wurde, Christoph Kuckelkorn ist Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, und die Frage ist, wer ist in Köln wichtiger und hat mehr zu sagen, der Kuckelkorn mit der Narrenkappe oder der Woelki mit der Mitra auf dem Kopp, und dem Stab des guten Hirten in der Segenshand, wobei die Segenhand immer die rechte und nie die linke Hand ist, denn mit der Linken wird grundsätzlich nie und nicht gesegnet. Und Herr Kuckelkorn hat den Professor Dr. Dr. Karl Lauterbach belehrt, dass der Karneval ein Fest im Jahreskreislauf wäre, wie Weihnachten und Ostern, und nicht nur ein Brauchtum, welches aus zügellosen Saufgelagen und mehr bestände. Wer hätte das gedacht, und man fragt sich schon, warum General-Karnevalist Kuckelkorn das Fest des Heiligen Geistes, nämlich Pfingsten vergessen hat, als der Spiritus Sanctus mit göttlichem Brausen in die Versammlung der Apostel fuhr, sodass sie plötzlich in allen möglichen Sprachen sprechen konnten, wie Griechisch, Latein, Mandarin, die Hochsprache der Chinesen, und selbstverständlich – Kölsch.

Und der Jeck Kuckelkorn hat dem Dr. Dr. Lauterbach auch noch empfohlen, aus seinem Talkshow Modus herauszukommen und die Anliegen des Karnevals ernst zu nehmen, und da fragt man sich, warum Kuckelkorn nur den Karneval erwähnte, und nicht auch die Kirche, doch dat muss man schon noch fragen dürfen, wenn man nit nur an Kardinal-Erzbischof Woelki, sondern auch an seine Weihbischöfe, die Gottesmänner Puff und Schwaderlapp denkt oder zu denken gezwungen wird. Der Oberkarnevalist von Köln, Christoph Kuckelkorn, hat darum auch den Professor Dr. Dr. Karl Lauterbach zu einem Gespräch ins Kölner Karnevalsmuseum eingeladen, denn im zweiten Jahr der Corona-Pandemie, wäre das Thema Karneval sprichwörtlich zu „einer ernsten Sache“ geworden.

Und spätestens seit dem letzten Politbarometer des ZDF, mit dem man besser sehen soll – wirklich? – wundert man sich, dass unser Karl Lauterbach, der übrigens kein geborener Kölner ist, sondern in Düren-Birkesdorf geboren wurde, und was sagt uns das? – auch aus Düren-Birkesdorf kann wat Jutes kommen, Herr Kuckelkorn, nicht unter den ersten zehn wichtigsten Politikern zu finden ist. Auf Platz 1 liegt immer noch unsere Merkel, die uns darüber belehrte, dass der Islam zu Deutschland gehöre, was die Frauen und Männer der AfD bestreiten und nicht nur die, auch in der CDU und CSU zweifeln Frauen, wie Männer, daran, dass das ist so ist. Und an zweiter Stelle, wer hätte das gedacht! – liegt in der neuesten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen, der ersten im Jahre 2022, Olaf Scholz, der amtierende Bundeskanzler, über den eine Mehrheit von 77 Prozent der Befragten glaubt, dass er seine Sache eher gut als schlecht machen würde. Es folgen Robert Habeck, der Denker aus dem Land zwischen den Meeren, und Lars Klingbeil, der Mann aus der Lüneburger Heide. Christian Lindner befindet sich auf Platz 6, noch vor dem Bayern-Fürsten Markus Söder, der bis zum 26. September vor Kraft kaum laufen konnte, während Annalena Baerbock mit 0,2 Punkten auf der Richterscala erscheint, vor Friedrich Merz, dem Sahra Wagenknecht folgt, während die Befragten der Forschungsgruppe-Wahlen Jens Spahn, den Vorgänger Karl Lauterbachs, auf dem zehnten Rang sehen, und die Insa-Meinungsforscher, die für „Bild“ dem Volk den Puls fühlen, zur gleichen Zeit Karl Lauterbach fast in die Pole-Position hievten, denn auch, den Insa-Befragungsexperten folgend, erreichte Frau Merkel 5,8 von 10 möglichen Punkten, gefolgt von Karl Lauterbach mit 5,7 Punkten, während Olaf Scholz auf dem dritten Platz liegt, was für die Bronzemedaille reicht. Was jedoch die Frage in Bezug auf den Nachfolger von Jens Spahn aufwirft – haben die Frage-Experten der Forschungsgruppe Wahlen zu Karl Lauterbach nur die Kölner Karnevalisten befragt?

Professor Dr. Dr. Karl Wilhelm Lauterbach aus Düren-Birkesdorf, der die Fliege als sein Markenzeichen ablegte, war in früheren Jahren Mitglied der CDU – wer hätte das gedacht? – ist Vater von fünf Kindern, darunter vier ehelichen, und liegt in der Insa-Umfrage – Insa befragte im Auftrage der Bild-Zeitung 2075 Personen beiderlei Geschlechts – weit vor Friedrich Merz, der mit 4,1 Prozent auf dem 10. Platz landete, den Frau Merkel so schätzte und schätzt, wie wahrscheinlich der Teufel die Bischöfe von Rom, und der, trotz aller Fallstricke, welche die Kanzlerin a. D. geflochten, beim dritten Versuch endlich den Sieg davon trug, und man kann sich vorstellen, wie das Votum der CDU-Mitglieder für Friedrich Merz als Nachfolger von Annegret Kramp Karrenbauer und Armin Laschet die Kanzlerin irritiert haben muss, und sicherlich hat sich Markus Söder auch tierisch gefreut, wie ein Hund, dass weder Nobert Röttgen, noch Helge Braun zwar gewogen, doch als zu leicht befunden wurden, dabei möchte sich niemand Helge Braun nackt auf einer Waage vorstellen – wahrscheinlich auch nicht seine Ärztin oder bevorzugt der Arzt Helge Braun einen Arzt?

Doch zurück zu Karl Lauterbach, dem unerschrockenen Kämpfer gegen die Corona. Wünschen wir ihm den Sieg, damit wir uns wieder ohne Masken bewegen und begegnen können, denn wie sagte Kämpfer gegen die Corona in all ihren Varianten: Man soll ja nicht sagen: wir schaffen das. Aber wenn ich ehrlich sein soll, ich glaube nicht nur, sondern ich weiß, dass wir das schaffen werden. Und darum noch ein Zitat von Karl Lauterbach: Im Rheinland sagt man: Die Menschen, die zu häufig von der Ehrlichkeit sprechen, das sind die größten Lügner.

Lauterbach bravo, Lauterbach bravissimo. Man muss den Karl Lauterbach aus Düren-Birkesdorf loben, denn dat is nee echte Rheinländer, denn wie sagen die Kölner: Et Herz is juut, und am 30 Mai is der Weltuntergang, wir leben nit mehr lang, doch keiner weiß in welchem Jahr und dat ist wunderbar. Kölle Alaaaaf.

 



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