Kulturmanager, Literat & Satiriker


25. November 2021

Der Rottweiler

ist ein Hund, der seit Jahrhunderten auf Lebenstüchtigkeit, Intelligenz, Ausdauer und Treibeigenschaften gezüchtet wurde, und die Urahnen des Rottweilers werden in den Hunden römischer Hirten gesehen, und da er um die Stadt Rottweil, der ältesten Stadt in Baden-Württemberg, am meisten verbreitet war, erhielt er im späten Mittelalter den Namen der Stadt des alljährlichen „Narrensprungs“ zur Fasnet, nämlich Rottweiler und ein Denkmal aus Bronze in der Innenstadt.

Doch nicht von Hunden soll die Rede sein, sondern von dem Rottweiler, der sich, so die Medien beharrlich weigert, sich impfen zu lassen, der ballspielende Angestellte des FC Bayern München – Joshua Kimmich, der am Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart sein Abitur mit dem Notendurchschnitt 1,7 abschloss, und bei der Niederlage in Augsburg fehlen musste, weil er das Geständnis ablegte, weder einmal, zweimal noch dreimal, sondern gar nicht geimpft zu sein, wo doch der 12. Ministerpräsident von Bayern, Markus Söder, allen Menschen, die unter seiner Gnadensonne leben, bat sich impfen zu lassen, und darum auch die Angestellten des FC Bayern München, unter ihnen eben auch Joshua Kimmich, der, glaubt man den Medien ein Gehalt bezieht, welches nicht nur Frau Merkel nachdenklich macht, sondern auch jeden Topmanager in den Banktürmen von Frankfurt am Main vor Neid und Missgunst erblassen lässt, denn der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Oliver Kahn, der Titan genannt, beziehungsweise der Finanzvorstand, Jan-Christian Dreesen, soll, so berichten die Medien jährlich 20 Millionen Euro auf das Konto von Kimmich bei der Sparkasse Rottweil überweisen, das sind 384.615,38 Euro wöchentlich. Und diese Summe soll nun, wenn nicht doch noch Joshua, der Held und Krieger, seine Angst vor der Spritze überwindet, Joshua ist das jüdische Wort für Jesus, und zum Sportarzt des FC Bayern geht, wöchentlich einbehalten werden, nämlich immer dann, wenn der Fußballstar in Quarantäne muss, wie bei dem Spiel in Augsburg und dem Spiel in Kiew, welches die Bayern auch ohne Kimmich gewannen – einen schönen Dank auch an den Gott des Fußballs.

Der FC Bayern wurde neunmal infolge Deutscher Meister, und man kann sich den Frust des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß hoch über dem Tegernsee vorstellen, sollte der Meistertitel 2021/22 nicht an den FC Bayern, sondern an die Borussia aus Dortmund oder Mönchen-Gladbach gehen, und nur aus dem Grund, weil Joshua Kimmich Angst vor den Bayern-Ärzten: Professor Dr. Ueblacker, Dr. Jochen Hahn und nicht zuletzt Professor Dr. Roland Schmidt hat, der als Kardiologe die Ballartistinnen und Artisten des FC Bayern München betreut.

Könnte sich Joshua Kimmich, sein Namensvetter war der Nachfolger des Moses, der Heerführer Israels, der nicht nur Jericho eroberte, er besiegte auch die Amoriter, Hethiter, Hiwiter, Jebusiter, Kanaaniter und Perisiter, wie Kimmich mit seinen Streitern Madrid und Barcelona, RB-Leipzig und Borussia Dortmund, nicht ein Beispiel an den 24 Damen der Frauenmannschaft nehmen, von Laura Benkrath bis Sofia Jakobsson, mit der Rücknummer 80? Keine der Deutschen Meisterinnen der Saison 20/21 hatte wahrscheinlich Angst vor der Spritze, wobei sich der Fan des FC-Bayern, und davon gibt es nicht wenige, selbst in Katar und China gibt es Bayern-Fans, schon die Frage stellt, was denken Kristin Demann, Saki Kumagai, Lea Schüller und die anderen 21 Bayern-Heldinnen auf dem Grünen Rasen, wenn sie lesen, was Joshua Kimmich nicht mit seinem Kopf, sondern mit seinen Beinen verdient, denn auch die Bundeskanzlerin dürfte zum Taschenrechner greifen und feststellen, dass das Wochensalär von Joshua Kimmich nur unwesentlich niedriger ist, als ihr Jahresgehalt als Bundeskanzlerin, denn als Bundeskanzlerin verdient sie 39.420 monatlich, beziehungsweise 473.040 Euro jährlich, sprich, Frau Merkel hat in 16 Jahren als Bundeskanzlerin ein Bruttogehalt von 7.568.640 Euro bezogen. Aber wie sagte Frau Merkel im Wahlkampf des Jahres 2013, als Peer Steinbrück sie herausforderte – mir reicht´s, und meinte damit nicht Peer Steinbrück, den Klaren aus dem Norden, sondern ihr Jahresgehalt.

Das Gehalt des Bayern-Stars Joshua Kimmich ist kein Geheimnis mehr, und man kann sich vorstellen, welche Gedanken die Fans, in der Regel sind es 75.000, die in der Bayern-Arena bei jedem Wetter auch den letzten Sitz besetzen, hegen, wenn sie die Gehälter der anderen Kicker dazu addieren, während sich sicherlich nicht wenige fragen, soll ich mir den Sonntagsbraten oder das Ticket beim FC Bayern leisten, und doch mit schwerem Herzen auf die Schweinshaxe verzichten, denn: Na – i geh doch lieber zu den Bayern.



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