Kulturmanager, Literat & Satiriker


26. April 2021

Die Volksbeglücker
1. Kapitel des Romans

Armin Laschet, der „Ritter wider den tierischen Ernst“, des Jahres 2020, verliehen durch den Aachener Karnevalsverein von 1859, zu den Rittern gehörten Helmut Schmidt im Jahre 1972, und Markus Söder war Ritter des Jahre 2016, griff zur Glocke, welche die vollzählig versammelten Damen und Herren des Bundesvorstandes der CDU, bestehend aus 19 Damen und 33 Herren, deren Begehren es war, die Deutschinnen und Deutschen mit ihrer Politik zu beglücken, verstummten, denn Armin Laschet, der kühne Ritter, der gegen den bayerischen Löwen, Markus Söder, um die Kanzlerkandidatur kämpfte, eröffnete die Sitzung, und schaute auf die Bundeskanzlerin, die noch einen Twitter absetzte, und als amtierende Bundeskanzlerin dem Vorstand durch ihr Amt, so stand es in der Satzung, angehörte, wie auch Wolfgang Schäuble als Präsident des 19. Deutschen Bundestages, und selbstredend Ralph Brinkhaus, der praktizierende Katholik, Steuerberater und Fraktionsvorsitzende der CDU und CSU.

„Liebe Parteifreundinnen und Freunde, wir stehen vor einer Schicksalsfrage, und die lautet, gehen CDU und CSU getrennte Wege, oder bilden wir weiter eine Gemeinschaft zum Wohle der Deutschinnen und Deutschen. Ich darf euch, meine Freundinnen und Freunde, daran erinnern, dass wir im Jahre 1980 schon einmal vor einer solchen Zerreißprobe standen, und Helmut Kohl seinem politischen Gegenspieler, Franz Josef Strauß, die Kanzlerkandidatur überließ. Doch nicht Strauß wurde, sondern Helmut Schmidt blieb Kanzler und zwar durch die Koalition mit der FDP, die dann aber im Jahre 1982 zerbrach und Kohl wurde mit den Stimmen der FDP beim Misstrauensvotum der CDU/CSU und FDP gegen Helmut Schmidt zum 6. Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt, und blieb es bis 1998. Und am 11. Januar 2002 fand das Frühstück von Wolfratshausen statt, und du Angela Merkel hast als Bundesvorsitzende der CDU auf die Kanzlerkandidatur verzichtet, du vertrautest auf den Sieg des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, der in allen Umfragen vor dir lag, und der dann Gerhard Schröder bundesweit, mit ein paar tausend Stimmen, unterlag. Und was lehrt uns das? Umfragen sind Momentaufnahmen, und mehr nicht, liebe Freundinnen und Freunde, und wer heute führt, muss nicht zwangsläufig am 26. September um 18.00 Uhr bei den Prognosen auch noch führen.“

Armin Laschet blickte auf die Bundeskanzlerin, twitterte sie noch immer oder schon wieder, und hatte sie ihm überhaupt zugehört? Wolfgang Schäuble hatte die Augen geschlossen und hielt die Hand vor den Mund, der sich vor der Presse zu ihm bekannt hatte, ein Bekenntnis, welches er, der Ministerpräsident von NRW, Armin Laschet, von der Kanzlerin bisher nicht hören durfte. Aber Rainer Haseloff, der Ministerpräsident aus dem Land der Frühaufsteher, die zu 82,3 Prozent Atheisten, Sozialisten, und einige noch immer Kommunisten, aber keine Katholiken waren, Katholiken musste man in Halle, Halberstadt und Magdeburg mit der Lupe suchen, hatte sich klar und unmissverständlich zu Söder bekannt, wie auch Michael Kretschmer, der Sachsen-König, und Tobias Hans der Landesfürst des Saarlandes, drei von sechs Ministerpräsidenten, ihn eingeschlossen, die der CDU angehörten, denn Daniel Günter, der Mann aus dem Land zwischen den Meeren, und Volker Bouffier, der Hessen-Herrscher, hatten sich zu ihm bekannt, und das war gut so.

Und die Bundeskanzlerin twitterte noch immer oder schon wieder? Schickte sie Putin eine Botschaft oder Peter Altmaier, der als Wirtschaftsminister immer älter aussah, aber ein Glück war es, dass Friedrich Merz nicht dem Bundesvorstand angehörte, dass Merz sich zu schade gewesen, unter ihm, seinem Landesvater und Parteifreund Armin Laschet im Bundesvorstand mit zu arbeiten. Aber Merz zog in den 20. Deutschen Bundestag ein, das war so sicher, wie es sicher war, dass er nicht daran denken würde, Merz ein Ministerium anzubieten, weder das Finanz – noch das Wirtschaftsministerium, der im Jahre 2006 den Orden wider den tierischen Ernst für seinen Kampf gegen die deutsche Steuerbürokratie erhielt, und dabei stellte sich später heraus, dass der Sauerländer, Brilonese, für den eine Mehrheit der Parteimitglieder nach dem Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer votierte, seine Rede nicht selbst geschrieben, sondern aus einem Magazin abgeschrieben hatte. Und dieser Mann hatte Bundeskanzler werden wollen, und die Bundeskanzlerin, die schon wieder twitterte, hatte ihn was gefragt?

„Ich fragte, was hast du gesagt – Armin.“

„Ich habe gesagt, Frau Bundeskanzlerin, meine liebe Angela, dass wir vor einer Schicksalsfrage stehen.“

„Wirklich? Ich denke wir werden die Corona-Pandemie besiegen. Ich habe mich schon impfen lassen und ich kann nur jedem empfehlen sich auch impfen zu lassen und nicht zu warten, bis man achtzig Jahre alt ist, der russische Kampfstoff ist übrigens ausgezeichnet und ohne jede Nebenwirkung, jedenfalls bei mir.“

„Impfstoff, Frau Bundeskanzlerin, nicht Kampfstoff.“

„Wie kommen Sie denn auf Kampfstoff, Herr Schäuble?“

„Weil Sie Kampfstoff und nicht Impfstoff gesagt haben, Frau Bundeskanzlerin.“

„Aber der Impfstoff ist doch ein Kampfstoff gegen das Corona-Virus, insofern war das doch nicht ganz verkehrt. Ich finde übrigens, nebenbei bemerkt, dass es Corono- und nicht Corona-Virus heißen müsste, Herr Schäuble, weil eben bisher immer die Maskulinen für alles Unheil dieser Welt verantwortlich waren, sind und sein werden. Aber ich habe gehört, Herr Schäuble, dass Sie wieder Finanzminister werden wollen, weil Sie sich als Präsident des Bundestages langweilen, auch sollen Sie während der Reden der Volksvertreterinnen und Vertreter lateinische Vokabeln lernen, zum Beispiel deus meus stultus, und die drei Worte zehnmal schreiben, wenn die Kollegin Annalena Baerbock im Plenum das Wort ergreift, oder die Alice Weidel. Warum aber nur zehnmal, Herr Schäuble?“

„Ich habe so schon auf dem Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach Vokabeln gelernt, das war ein guter Rat meines Lateinlehrers, des Dr. Hämmerle, Frau Bundeskanzlerin. Der Dr. Hämmerle hat uns eingehämmert, man muss eine Vokabel zehnmal schreiben, dann behält man sie fürs Leben, und übrigens, ich schreibe die Worte deus meus stultus, übersetzt heißt das – mein Gott ist die blöd, nicht nur wenn die Baerbock und die Weidel unter der Kuppel des Reichstags das Wort ergreifen, Frau Bundeskanzlerin, wirklich nicht, denn ich musste einmal in der Sexta hundertmal schreiben licet non mentior, Frau Bundeskanzlerin.“

„Und danach haben Sie nie mehr gelogen, Herr Schäuble?“

„Können wir vom Kampfstoff, und licet non mentior, ich darf nicht lügen, Frau Bundeskanzlerin und Herr Schäuble, wieder zu Söder kommen, denn Söder will Kanzler werden, und ich will auch Kanzler werden und wenn zwei Kanzler werden wollen, ist einer zu viel, nach dem Rechenmeister Adam Ries.“

„Wir haben doch noch gar nicht über unseren Söder gesprochen, Kollege Laschet, und ich sagte zu einem Vertreter des MDR, und zu einer Vertreterin der Magdeburger Volkstimme, die am 15. Juni 1890 zum ersten Male erschien, der Söder kann Wahlen gewinnen, und ich habe nicht gesagt, der Söder wird die Wahl gewinnen.“

„Ich kann auch Wahlen gewinnen, Kollege Haseloff, und regiere mit einer Stimme Mehrheit das größte deutsche Bundesland, nämlich Nordrhein-Westfalen, ich bilde eine Koalition mit der FDP, falls Sie das vergessen haben sollten. In NRW leben mehr Menschen, als in Sachsen, Sachsen-Anhalt, dem Land der Frühaufsteher, und im Saarland. Diese drei Länder kommen gemeinsam auf 7,2 Millionen Einwohner und mein Nordrhein-Westfalen hat 17,9 Millionen Einwohner. Aber eine Frage, wie früh stehen Sie denn auf – Kollege Haseloff?“

„Früh, denn als Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt muss ich mit gutem Beispiel vorangehen, Kollege Laschet. Und ich stehe so früh auf, um zu verhindern, dass die AfD die stärkste Partei wird, und Nordrhein-Westfalen ist nicht Ihr Land, Kollege Laschet, denn Sie sind da nur derzeitiger Ministerpräsident, und müssen sich in NRW nächstes Jahr wieder zur Wahl stellen, denn dann sind Ihre fünf Jahre um, und ob Sie noch einmal die CDU zum Sieg führen, in Nordrhein-Westfalen, und weitere fünf Jahre regieren, das kann man nur hoffen, lieber Kollege Laschet, das ist noch nicht entschieden. Sie sollten die Kanzlerkandidatur Söder überlassen, denn Söder ist größer als Sie, Sie sollten in Düsseldorf Ihre Hausaufgaben machen, damit sind Sie voll ausgelastet, das sagt Ihnen ein Parteifreund, der es gut mit Ihnen meint.“

„Der Söder ist länger, nicht größer, und ich will Bundeskanzler werden, Kollege Haseloff, denn ich wollte Ministerpräsident von NRW werden, und ich wurde es, und ich wollte die Kramp-Karrenbauer beerben, und ich beerbte Sie. Das kann Ihnen doch nicht entgangen sein, Kollege Haseloff.“

„Auch Kollege Spahn will Bundeskanzler werden, nicht war lieber Jens. Wer von uns will nicht Bundeskanzler werden will, der soll mal die Hand heben.“

„Oder Bundeskanzlerin, Kollege Haselloff. Sie vergessen immer uns Frauen.“

„Wie konnte ich das vergessen, liebe Kollegin Klöckner.“

„Eben, das frage ich mich auch. Und Sie, lieber Armin Laschet müssen zuerst mal die Frau schlagen, wenn wir hier zu dem Ergebnis kommen sollten, dass Sie der bessere Kandidat sind.“

„Von welcher Frau sprechen Sie? Ich habe noch nie die Hand gegen eine Frau erhoben, dass tut ein Mann, zumal ein katholischer nicht, Kollege Haseloff. Sind Sie überhaupt katholisch?“

„Ich bin Katholik wie Sie, und gehöre seit 2016 dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken an und machte auf der Oberschule Philipp Melanchthon in der Lutherstadt Wittenberg mein Abitur, und ich bin Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und seit 2017 bin ich Mitglied der Bruderschaft Santa Maria dell´Anima in Rom. Sind Sie auch Grabesritter zu Jerusalem, Kollege Laschet?“

„Noch nicht, aber wenn Kardinal-Großmeister Pizzaballa mich bitten würde, der Ritterschaft beizutreten, würde ich nicht nein sagen.“

„Der Kardinal-Großmeister ist aber nicht Pierbattista Pizzaballa, Eminenz Pizzaballa ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem, unser Kardinal-Großmeister ist Fernando Kardinal Foloni.“

„Können wir uns dem eigentlichen Thema der Sondersitzung zuwenden, denn ich möchte noch vor Mitternacht die Parteizentrale verlassen.“

Die 19 Frauen und die 32 Männer des Parteivorstandes blickten auf den 33. unter ihnen, Carsten Linnemann, der, obwohl schon 44 Jahre alt, noch immer so aussah, als habe er soeben das Abitur auf dem Reismann-Gymnasium in Paderborn als Jahresbester bestanden,. „Und ich bitte darum, dass hier eine sachliche Diskussion geführt und nicht immer getwittert wird, und wir sollten zu einem Ergebnis kommen, Frau Bundeskanzlerin, liebe Parteifreundinnen und Freunde, mit dem wir eine Chance gegen die Grünen haben, und nicht immer twittern. Denken ist angesagt, dass sage ich als Vorsitzender der Mittelstands – und Wirtschaftsunion der CDU/CSU.“

„Wäre es nicht besser, Sie würden nochmals antreten, Frau Bundeskanzlerin?“

Auch die Bundeskanzlerin, die eine Mail an Ursula von der Leyen gesendet, hob den Kopf. Wer hatte denn diese Frage gestellt? Auch der Volker war´s, der Hesse aus Gießen und Schirmherr der Hersfelder Festspiele, die 2020 ausfallen mussten, und ob sie 2021 stattfinden konnten, war eine offene Frage.

„Lieber Volker, ich kann nur sagen, sechszehn Jahre sind genug, und wenn ihr mich fragtet, würde ich sagen, die Bundeskanzlerin, meinetwegen auch ein Mann, sollte vom Volk gewählt werden, und das auf 5 Jahre, mit einer einmal möglichen Wiederwahl, wie in Frankreich die Präsidenten. Auch der Bundestag sollte auf fünf Jahre gewählt und auf 401 Mitglied reduziert werden. Denn würde die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler vom Volk gewählt, könnte unser Söder für die CSU und du lieber Armin für die CDU kandidieren, und wir müssten hier nicht wieder bis weit über Mitternacht sitzen und uns verbal attackieren. Das Volk würde uns die Qual der Wahl abnehmen. Man sollte diese Idee im 20. Bundestag beraten und beschließen, denn jetzt besteht der Bundestag aus 709 Mitgliedern, und das sind 308 zu viel, mindestens, auch 101 Vertreter des Volkes würden genügen. es fehlen sowieso immer mindestens zweidrittel und mehr Volksvertreterinnen und Vertreter. Übrigens, der Bund der Steuerzahler teilt meine diesbezügliche Meinung. Ich wollte das noch sagen, und jetzt sage ich auch nichts mehr für den Rest der Sitzung, aber schön Volker, dass du noch an mich glaubst. Wenn ich weinen könnte, ich konnte es nie, würde ich jetzt eine Träne vergießen, mein lieber Volker Bouffier.“

„Und warum kommt Ihnen erst jetzt die Erkenntnis, Frau Bundeskanzlerin?“

„Wie darf ich Ihre Frage verstehen, Kollege Schäuble?“

„Es gab, wie ich mich erinnere, die erste, zweite und dritte Groko, und jetzt erleiden wir die vierte, und in jeder der Grokos besaßen CDU/CSU und SPD eine satte Zweidrittelmehrheit. Wir hätten also die Möglichkeit gehabt, das englische und amerikanische Mehrheitswahlrecht einzuführen, die Perioden des Bundestages von vier auf fünf Jahre zu verlängern, und im Bundestag hätten die CDU und CSU seit 1969 die absolute Mehrheit. Im 19. Deutschen Bundestag säßen direkt gewählte 231 Mitglieder der CDU/CSU, 58 Vertreterinnen und Vertreter der SPD, 2 von der AfD, keiner von der FDP, die Linken wären mit 5 und die Grünen wären mit einer Stimme vertreten, und zwei Fraktionslose gäbe es als Sahnehäubchen, und Sie, Frau Bundeskanzlerin müssten weder auf die AfD noch auf Christian Lindner schauen, aber ich nehme an, der Lindner wäre in die CDU eingetreten und würde als Außen – oder Finanzminister in ihrem vierten Kabinett amtieren, und wir müssten heute nicht über die Kollegen Laschet und Söder entscheiden, sondern Sie würden so lange regieren, wie Katharina II. von Russland oder Kaiserin Maria Theresia von Österreich, die 40 Jahre regierte, und so ganz nebenbei auch noch 16 Kinder zur Welt brachte. Tu felix Austria, Frau Bundeskanzlerin.“

„Aber dann wissen Sie auch Kollege Schäuble, dass in der ersten Groko, Kanzler war Kurt Georg Kiesinger, der aus Ihrem Ländle, aus Tübingen stammte, dass die SPD unter Willy Brandt, Herbert Wehner und Helmut Schmidt, gegen das Mehrheitswahlrecht war und es bis heute ist, aber warum wir hier im Konrad Adenauer-Haus zusammen sitzen ist die Frage, wer führt die CDU in den Wahlkampf.“

„Unser Kiesinger stammte nicht aus Tübingen, Frau Bundeskanzlerin, sondern aus Ebingen, er starb aber in Tübingen, aber die zweite, dritte und vierte Groko wurde von Ihnen angeführt, wenn ich Sie daran erinnern darf.“

„Ich denke, wir wollen alle um Mitternacht in unseren Betten liegen, und darum bitte ich nochmals eindringlich darum, dass wir uns auf das Thema dieser Sitzung konzentrieren.“

Alle, auch die Bundeskanzlerin, blickten auf die 47. Deutsche Weinkönigin der Jahre 1995/96 aus Guldental an der Nahe – Julia Klöckner, die seit dem Jahre 2012, dem Jahr, in welchem Eveline Widmer-Schlumpf das Amt der Schweizer Bundespräsidentin turnusmäßig als Mitglied des siebenköpfigen Bundesrates, übernahm, dem höchsten Entscheidungsgremium der Schweiz, in dem derzeit drei Frauen und vier Männer zum Wohle der Schweizerinnen und Schweizer amtierten, oh du glückliche Schweiz, und Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurücktrat, als eine der fünf stellvertretenden Vorsitzenden der CDU amtierte.“

„Es geht um eine Schicksalsfrage, liebe Julia, und wenn du morgen erst um 10.00 Uhr ins Ministerium gehst, ist es immer noch früh genug.“

„Ich habe aber um 9.00 Uhr den Vorstand der Bio-Bauern auf der Matte stehen, lieber Armin, und wenn die Annalena Baerbock-Holefleisch Kanzlerin wird, dann wird die Landwirtschaft biologisch, und wer wird mich beerben? – richtig der Anton Hofreiter. Und wenn der Anton Hofreiter, der mich immer an unseren Jesus erinnert, mein Nachfolger wird, dann ist es aus mit der Massentierhaltung, dann gibt es in Deutschland nur noch glückliche Schweine, glückliche Kühe und glückliche Hühner, und unglückliche Menschen, die sich das teure Fleisch nur noch einmal in der Woche leisten können.“

„Aber das ist doch gesund, Julia, ich meine nur einmal in der Woche Fleisch zu essen, denn der Fleischkonsum der Deutschen ist immer noch zu hoch. Im Schnitt, statistisch gesehen, verzehrt jede Deutschinn und jeder Deutsche 635 bis 715 Schweine, Rinder und Kälber in seinem Leben.“

„Mein Peter wird mehr als 715 Schweine, Rinder, Kälber und Schafe in seinem Leben essen, lieber Jens Spahn.“

„Alle im Bundesvorstand versammelten Frauen und Männer, die aus ihrem tiefen Christsein Politik für den Menschen gestalteten, blickten auf die noch amtierende Bundeskanzlerin, die nach 16 Jahren des Dienstes am Menschen für den Rest ihres Lebens noch eine sinnvolle Tätigkeit ausüben wollte, aber noch nicht wusste, ob Sie Bundespräsidentin werden oder doch noch einmal studieren solle – Theologie, um sich für das Amt der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands zu bewerben, oder aber Äbtissin eines der evangelischen Frauenklöster in Niedersachen, und zwar in Ebstorf, Isenhagen, Lüne, Wienhausen oder Bassum zu werden, wobei sie Bassum innerlich irgendwie favorisierte, auch konnte sie sich vorstellen Herausgeberin der Wochenzeitung DIE ZEIT zu werden, denn sie war eine Hamburgerin von Geburt, und ihr Vater, der Pastor Horst Kasner, ging in die DDR, um dort das Wort Gottes zu verkünden, denn war nicht auch Helmut Schmidt Herausgeber der Zeitung DIE ZEIT gewesen. Auch hatte Sie das Geld beiseitegelegt, um sich in Hamburg-Blankenese ein Haus mit Elb-Blick zu kaufen.

„Haben Sie zum dritten Mal geheiratet, Frau Bundeskanzlerin, und niemand hat es bemerkt?“

„Nein, wieso Kollege Spahn?“

„Ich dachte an Peter Altmaier, der einem Koch mit drei Michelin-Sternen Konkurrenz machen könnte, so gut ist der am Herd mit Küchenschürze, und dreimal täglich warm isst. Und wenn unser vollschlanker Peter in Berlin ein Lokal aufmachen würde, weil weder Markus Söder, noch Armin Laschet, sondern Annalena Baerbock-Holefleisch Ihre Nachfolgerin wird, Frau Bundeskanzlerin, ginge ich täglich bei Peter Altmaier essen.“

„Wieso bringen Sie mich mit Altmaier in Verbindung, Herr Spahn? Aber eine Frage, bis wann sind alle Deutschinnen und Deutschen geimpft, denn wenn nicht alle Deutschinnen und Deutschen bis Mitte Juli geimpft sind, müssen Sie, lieber Armin, Nachfolger von Kardinal Woelki und Erzbischof von Köln werden. Das dürfte Ihnen doch nicht schwer fallen, oder?“

„Aber ich möchte nicht Erzbischof von Köln, sondern Bundeskanzler, und Ihr Nachfolger werden, auch bin ich glücklich verheiratet und ich würde mich auch nicht von meiner Frau trennen, um am Ostersonntag im Kölner Dom die Auferstehung des Herrn zu feiern, und das Halleluja anzustimmen. Können Sie das nachvollziehen, Frau Bundeskanzlerin? Ich will und werde Ihr Nachfolger, veni, vidi, vici, sagte Julius Caesar, ich kam, ich sah, ich siegte.“

„Julius Caesar wurde von seinen Freunden erstochen, Herr Laschet und er war nicht der einzige. Das sollten Sie immer bedenken.“

Alle Bundesvorständerinnen und Bundesvorstände, auch Paul Ziemiak, der 15. Generalsekretär in der Geschichte der CDU, der Annegret Kramp-Karrenbauer auf ihrem kurzen Weg als Bundesvorsitzende begleiten durfte, geboren in Stettin, der seine Jugend in Polen verlebte und als ihr Generalsekretär überlebte, blickten auf Wolfgang Schäuble, der, die Mundwinkel tief nach unten gezogen, auf Konrad Adenauer im Goldrahmen blickte, und nicht die Absicht zu haben schien, diesem bedeutungsschweren Satz weitere folgen zu lassen, sondern zur Kaffeekanne griff und, von Adenauer abirrend, demonstrativ auf die Wanduhr blickte, die stündlich die Melodie anklingen ließ, Üb immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab.

Die Stille, die nach den Worten des amtierenden Bundestagspräsidenten eintrat, dehnte sich, bis der Ministerpräsident von NRW und Bundesvorsitzende, der auf seine Parteifreunde, die Ministerpräsidenten Hans, Haseloff und Kretschmer geblickt, zu den Worten fand, wo man stehen geblieben wäre, und die Antwort hörte: „Bei Julius Caesar und dir lieber Armin Laschet, und wir beten zu Gott, dass du ins Bundeskanzleramt einziehen wirst, und nicht die Annalena Baerbock, die mit einem Mann verheiratet ist, der Holefleisch heißt.“

Auch die Bundeskanzler blickte auf Ralph Brinkhaus, den Mann, der ihrem Fraktionsvorsitzenden, auf den sie sich blind verlassen konnte und hatte, Volker Kauder, das Messer in die Brust, bildlich gesprochen, gestoßen, ihrem Kampfgefährten aus Tuttlingen, der Welthauptstadt der Medizintechnik. Nirgendwo gab es auf der Welt mehr Fabriken für Medizintechnik, auch für Intensivbetten in Corona-Zeiten, als in Tuttlingen, und Volker Kauder hatte ihr von 2005 bis 2018 den Rücken in der Fraktion von CDU und CSU freigehalten. Und die Tat hatte sie dem Steuerberater aus Gütersloh bis heute nicht verziehen, sie, der man nachsagte, dass sie die Kronprinzen Helmut Kohls, die Herren Wulff, Koch, Merz und Schäuble gemeuchelt habe.

Brinkhaus, so raunte man auf den Gängen des Abgeordneten-Hauses, warte im Hinterhalt auf seine Chance, um als lachender Dritter ihre Nachfolge anzutreten, denn wenn zwei sich zankten, freute sich der dritte, lautete ein alten Sprichwort. Sollte diese Katastrophe wirklich eintreten, und Brinkhaus Kanzlerkandidat werden, würde das ihre späten Jahre verdunkeln, selbst dann, wenn sie Wladimir Putin um Asyl bitten müsste, um auf der Krim zu leben, weil im Bundeskanzleramt weder Söder, Laschet noch Brinkaus, auch nicht Annalena Baerbock, sondern Alice Weidel amtiere, eine Situation, die Söder dazu zwingen könne, Bayern aus dem Bund zu führen, und sich zum King of Bavaria in der Liebfrauenkirche durch den Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, oder dessen Nachfolger, krönen zu lassen.

Und natürlich wäre es besser, wenn König Markus I. Söder, der Franke, von einer Frau gekrönt würde, zum Beispiel durch die Fürstin Mariä Gloria von Thurn und Taxis, denn vielleicht schaffte ja Papst Franziskus doch noch den Zölibat ab, der über seinen Vatikanstaat die absolute legislative, judikative und exekutive Gewalt innehatte, nicht abgesetzt werden konnte, wenn er nicht selbst zurücktrat, wie Benedikt XVI., der als Emeritus immer noch lebte, und als Stellvertreter seines Gottes unfehlbar war, und die Ordination der Frauen einführen könnte, wann immer er Lust hatte.

Papst Franziskus konnte sich ans Fenster stellen, über Rom blicken, die Stadt wurde dieses Jahr 2774 Jahre alt, und könnte Kirchengeschichte schreiben, indem er den Zölibat abschaffte und die Frauen ordinierte, und damit seiner Kirche einen Neuanfang ermöglichte, damit Armin Laschet, wenn nicht als Kanzler, aber wenigsten Kardinalerzbischof von Köln werden könnte, denn wenn Laschet nicht am 26. September das Bundeskanzleramt gewann, hatte er auch in NRW das Spiel verloren, und Friedrich Merz würde sein Nachfolger an Rhein und Ruhr. Und das musste unter allen Umständen verhindert werden. Sie war ja nicht nachtragend, aber woher denn?–aber Merz, der Sauerländer aus Brilon, durfte in der Politik nichts mehr werden, vor allem nicht Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im 20. Deutschen Bundestag, denn diese Gefahr bestand. Doch Laschet hatte ihr eine Frage gestellt, die er als Stratege, wie er sich immer bezeichnete, und sich dabei immer auf die Brust klopfte, nie hätte stellen dürfen.

„Herr Laschet, ich habe nicht die Absicht meine Präferenzen hier und heute preiszugeben, auch ist die Wahl geheim, und daran sollte sich jeder halten.“

Die Bundeskanzlerin schaute kurz, doch nicht zu kurz, auf die Ministerpräsidenten Hans, Haseloff und Kretschmer, die sich öffentlich für Söder, den Bayern-Führer, entschieden hatten, weil sie ihrem Amtskollegen von NRW nicht zutrauten, das Land der Deutschinnen und Deutschen zu führen, in welchem bereits mehr als 4 Millionen Deutschtürken lebten, die mehrheitlich für Erdogan votieren sollte, doch wer hatte sich jetzt zu Wort gemeldet? Es war Daniel Günther, der Katholik aus Eckernförde, der einzige Katholik im Landtag von Schleswig-Holstein, dem Land zwischen den Meeren, der seit diesem Jahr dem Zentralkomitees der Deutschen Katholiken angehörte.

„Freundinnen und Freunde, ich schaue auf die Uhr, und es ist kurz vor zwölf, und ich muss ein Gähnen unterdrücken. Auch denke ich, können wir unseren Freund Armin Laschet nicht im Regen stehenlassen. Wir sollten also zum Wahlakt kommen und uns für den Rest der Nacht die Augen schließen. Wer dafür ist, den bitte ich um das Handzeichen.“

Auch die Kanzlerin und Wolfgang Schäuble, der griesgrämiger nicht schauen konnte, wollten nicht noch weiter die Frage diskutieren – Söder oder Laschet. Und so konnte Armin Laschet, der Ritter wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalvereins von 1859 und Landesvater von NRW aufatmen – 31 Parteifreundinnen und Freunde hatten für ihn votiert. der Kampf um die Nachfolge Angela Merkels konnte beginnen.

Bei dieser Satire handelt es sich um das erste Kapitel des Romans Die Volksbeglücker, den ich in den kommenden Monaten schreibe, und den Wahlkampf um die Nachfolge Angela Merkels kritisch-satirisch begleiten werde. Der Roman erscheint wenige Tage nach der Wahl zum 20. deutschen Bundestag, denn dann werden wir wissen, wer die zweite Bundeskanzlerin oder der achte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wird, Frau Baerbock oder Armin Laschet. Die kommenden Monate werden spannend.



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