Kulturmanager, Literat & Satiriker


Dialoge der Herren Spitz und Scharf

02. April 2024

Der dritte Dialog

Trump soll jetzt Bibeln verkaufen, die Trump-Bibel, Herr Scharf, und zwar für einen Preis von 60,00 Dollar pro Holy Book,  um seine Verbindlichkeiten zu annullieren.  Make America Pray Again, lass America wieder beten, lautet der Marketing-Gag. Können  Sie sich das vorstellen?

Bei Donald John Trump kann ich mir sogar vorstellen, dass er noch vor dem 5. November eine Church gründet, um seine Chance auf den Sieg zu verbessern. Die United States waren seit ihrer Gründung, since its founding, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Denken Sie nur an George Washington, the first President of the United States. Er ließ one of his black slaves, einem seiner schwarzen Sklaven, dessen Zähne ziehen, um sich daraus ein Gebiss machen zu lassen.

Wirklich? Sie machen doch einen Ihrer Scherze, Herr Scharf. Aber könnte es sein, das Donald Trump in Erinnerung an das Schicksal von Jesus Christ und Joe Smith bis jetzt daran hinderte, his Church of Seven Heavens of God zu gründen, um den siebten Himmel seiner Kirche ab einer Million Dollar zu verkaufen?

Und wer war Joe Smith, Herr Spitz?

The founder der Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, der im Jahre 1844 für das Amt des Präsidenten der United States kandidierte und am 27. Juni 1844 in Carthage im Bundesstaat Illinois gelyncht wurde, wahrscheinlich weil er mit 30 bis 40 Frauen gesiegelt, sprich verheiratet war, die jüngste, Helen Mar Kimball, war vierzehn. Wer denkt da nicht an Donald John Trump, Herr Scharf.

Ich las, Herr Spitz, dass Trump sich als Nachfolger von King Salomon sieht, dem King von Israel, der 700 Ehefrauen sein Eigentum nannte, und dazu noch mehr als 200 Mätressen. By the way! In den USA eine Kirche zu gründen hat sich schon immer finanziell gelohnt, denken Sie nur an Billy Graham, man nannte ihn God’s machine gun, das Maschinengewehr Gottes. Billy Graham war der Erweckungsprediger des Evangelikalismus, der  predigte, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe, und starb als Millionär.

Das behauptet auch der Papst in Rom, und der Patriarch von Moskau, der Putin als  kak dar ot Boga, als Geschenk Gottes in seinen Gottesdiensten bezeichnet, und der mit Hilfe Putins, seiner Marionette, sein Patriarchat von Moskau und der ganzen Rus auf ganz Westeuropa ausdehnen  und zuerst die Kirchen in der Ukraine seinem Jurisdiktionsprimat unterstellen will. Danach folgen Polen, die Baltischen Staaten, Deutschland nicht nur bis zum Rhein, und der Rest, welcher aus den Benelux-Staaten, Frankreich, Spanien und Portugal besteht, die Britischen Inseln nicht vergessend, denn was ist der westlichste Punkt Europas, Herr Scharf?

Sagen Sie es mir, Herr Spitz.

Das Cabo di Roca, das Kap der Felsen in Portugal, denn wie sagte Jesus, der Wanderprediger aus Nazareth in Galiläa, auf dessen Kreuz zu lesen stand: König der Juden, zu Simon Petrus? Tu es Petrus Petra, Herr Scharf. Und Kyrill und Putin wollen nach den Dankgottesdiensten in Kiew, Warschau, in Deutschland dürfte es der Kölner Dom sein, in Frankreich Notre Dame de Paris  und in Spanien die Kathedrale von Toledo, auch am Cabo di Roca ihrem Gott danken – Herr Scharf.

Ty risuyesh‘ d’yavola na stene. Sie malen ja den Teufel an die Wand. Herr Spitz.

Nicht den Teufel, Herr Scharf, sondern die Teufel, nämlich Kyrill I., den Patriarchen von Moskau und Putin seinen Erzengel, der mit dem Schwert die russischen Heerscharen anführt.

Aber haben Sie nicht ein Land vergessen, Herr Spitz? Was ist mit Italien? Sucht nicht Kyrill die Einheit im Glauben, auch wenn er dabei über Berge von Toten hinweg schreiten müsste, der jeden Tag auf Putin den Segen seines allmächtigen Gottes herabfleht, den er nach seinem Ebenbilde erschuf, wie die Pape di Roma?

Wie konnte ich Italien vergessen, Herr Scharf, aber  nochmals zurück zu Donald John Trump, den Bibelverkäufer, the Bible seller. Was ist, sollte Trump wirklich, am 14. Juni verkünden, dass ihm der Erzengel Gabriel im Traum erschienen wäre, es ist der gleiche Erzengel, der Maria der Vergin aus Nazareth in Galiläa verkündete, dass der Holy Spirit mit ihr den Salvatore des Menschengeschlecht zu zeugen gedenke, und der dem Kameltreiber aus Mekka, Mohammed, den Koran diktierte, der ihm, Donald John Trump im Auftrage God‘s gesagt habe, er solle seine Kirche,  his Church of Victory gründen?

Und warum am 14. Juni? Ostern ist dieses Jahr am 31. März, und  Weihnachten ist immer am 25. Dezember, Herr Spitz?

Am 14. Juni feiert Donald John Trump seinen 78. Geburtstag, und der Supermani is neither wise nor quiet, weder weise noch leise.




18. März 2024

Der zweite Dialog

Wie friert man einen Krieg ein, Herr Scharf?

Man kann einen Krieg beenden, aber meines Erachtens nicht einfrieren, bis bessere Zeiten kommen, Herr Spitz. Hat das jemand gefordert? Vielleicht ein Politiker, eine Frau oder ein Mann, ein Mitglied des 20. Deutschen Bundestages unter der Kuppel des Reichstages, wo man mit spitzer und scharfer Zunge argumentiert, auch über die Taurus-Cruise-Misseles, die Putin auf dem stillen Örtchen in seinem Palazzo in Sotschi treffen könnte, den der italienisch-russische Architekt Lanfranco Cirillo entwarf? Der Putin-Palazzo verfügt über eine Nutzfläche von 17.700 Quadratmeter, und die Baukosten beliefen sich auf 1,1 Milliarden Euro. Und die Frage ist, wer könnte es gesagt haben? Vielleicht Wolfgang Kubicki oder the Green politician from Bavaria, unser Anton Hofreiter?

Es war Rolf Mützenich, Herr Scharf. Übrigens schon die Kaiserinnen und Kaiser Russlands haben italienische Architekten  nach Sankt Petersburg mit Großaufträgen gelockt. Ich denke nur an Bartolomeo Francesco Rastrelli, der den Winterpalast für Kaiserin Elisabeth baute.

Und wer ist Rolf Mützenich, Herr Spitz?

Rolf Mützenich, Herr Scharf, wurde in Köln geboren, ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, der den Bundestagswahlkreis Köln römisch III immer gewann, es ist der Wahlkreis mit den Stadtbezirken Ehrenfeld, Nippes und Chorweiler, wo mehr Türken als Deutsche leben. Mützenich musste also 14 Jahre Frau Merkel als Bundeskanzlerin erleiden, und man glaubt –  zum Beispiel Friedrich Merz –  dass allein diese Tatsache den Geist des Rolf Mützenich nachhaltig verwirrte, denn er hat nicht den Vorschlag gemacht Putin einzufrieren, damit spätere Generationen noch etwas von dem Friedensfürsten haben, sondern den Krieg in der Ukraine. Doch wie friert man einen Krieg ein? Übrigens Rolf Mützenich aus der Narrenhochburg Köln, ist seit 2019, es war das Jahr, in welchem Notre Dame de Paris ein Raub der Flammen wurde, Fraktionsvorsitzender SPD. Er ist also so etwas wie ein Bischof der katholischen Kirche, der seinen Schafstall hütet, und darum auch einen Hirtenstab trägt. Wer denkt da nicht an den Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, der auch immer für eine Message gut ist. Aber meine Frage an Sie, Herr Scharf, war, wie friert man einen Krieg ein.

Man kann Fleisch einfrieren, Herr Spitz, wie ich als allgemein bekannt voraussetze, aber wie friert man einen Krieg ein, wenn die Temperaturen wieder steigen? Am 20.März ist Frühlingsanfang, und auch in Russland und der Ukraine regt sich die Natur. Und mit welcher Botschaft sollte Wolodymyr Selenskyj Putin überraschen? Vitali Klitschko wäre für eine Überraschung gut, oder sein Bruder Wladimir, indem sie Putin höflich auffordern, gegen einen von ihnen in den Ring zu steigen, um das Morden zu beenden, wie die Ritter im Mittelalter. Und sollte Putin den Kampf verlieren, und er sich ins Exil in die Schweiz zurückzieht dürfte, wie schon sein Vorbild Lenin, denn sicherlich hat Wladimir Putin nicht nur ein Chalet im Engadin, sondern auch ein Weingut am Genfer See, und eine Casa im Tessin, könnte er noch zehn Jahre und mehr zusehen, wie Russland, nach ihm, sich unter Julia Nawalnaja als Präsidentin Russlands,  in ein Paradies der Freiheit verwandelt, und sich mit der Europäischen Union vereint, wie Putin dies am 25. September des Jahres 2001 im Deutschen Bundestag vorschlug. Das wäre die Alternative zur bandiera bianca, der weißen Fahne  Papa Francescos, der immerzu die Welt segnet. Nur dieser päpstliche Segen nutzt ja nichts. Er ist eine sinnlose Geste, deren einziger  Vorteil hat, dass sie keine gesundheitlichen Schäden verursacht. Und was Rolf Mützenich gesagt hat, soll man einfach vergessen, damit ist dem SPD-Mann am meisten gedient, denn der Rolf Mützenich kommt aus Köln, und wie hat schon Konrad Adenauer gesagt, der auch in Köln am Vater Rhein geboren wurde: Wat kümmert mich mein Geschwätz von gestern.




10. März 2024

Der erste Dialog

Herr Spitz, wer gewinnt die Wahl?

Welche, Herr Scharf, denn es wird auch in diesem Jahr gewählt und nochmals gewählt, zum Beispiel dreimal in Deutschland, und zwar in Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

In den United States, Herr Spitz. Hoffen Sie auf Trump oder Biden?

Ich hoffe auf die Vernunft, auch wenn das fast immer vergeblich ist, wie der tägliche Irrsinn in Geschichte und Gegenwart beweist. Heute standen fast alle Räder wieder still, weil Claus Weselsky es so wollte, der schon in der DDR eine Rangierlok fahren durfte. Erinnern Sie sich noch an die DDR, Herr Scharf?

Dunkel, Herr Spitz, ganz dunkel, aber gewinnt Biden oder Trump, Herr Spitz? Denn stellen Sie sich vor, wir, Sie und ich, und alle Deutschen beiderlei Geschlechts, wachen am 6. November auf, und hören in den Morgennachrichten, dass Donald Trump die Wahlen gewonnen und gesagt hat: Now I will also start a Church. His Church of Victory, die er mit den United States vereint, und eine Theokratie gründet, einen Gottesstaat wie den Iran und Saudi-Arabien, oder wie den Kirchenstaat der Päpste, der von 756 bis 1870 existierte. Was machen wir mit all denen, die, aus den USA über den Atlantik, zu uns nach Deutschland flüchten? Denken Sie nur an die letzten Präsidenten der Demokraten, Clinten, Obama und Biden?

An Clinton, Obama oder Biden würde ich zuletzt denken, Herr Scharf, denn die haben mit Sicherheit Ruhesitze in der Schweiz, wie Putin und seine Freunde, die Oligarchen. Ich denke an Olaf Scholz.

Sie denken an Olaf Scholz, Mister Spitz? Wieso denken Sie an Olaf Scholz?

Ich denke immer an Olaf Scholz, Herr Scharf. Ich muss immer an Olaf Scholz denken.

Sie sollten einen Psychologen aufsuchen, Herr Spitz.

Ich zögere noch, Herr Scharf, denn ich frage mich, solltest du so viel Geld ausgeben, um nicht immer an Scholz zu denken, der mich seltsamerweise immer an einen Bestatter, den Inhaber eines Bestattungsunternehmens in Hamburg-Altona erinnert.

An einen Bestatter, Herr Spitz?

Ich träume immerzu von Olaf Scholz, auch in der letzten Nacht, Herr Scharf. Ich lag in meinem Sarg und Scholz grinste mich an, bevor er  seine Gehilfen  Robert Habeck und Christian Lindner aufforderte, ihm zu helfen und den Sarg zu schließen.

Mein Gott, was haben Sie für furchtbare Träume, Herr Spitz, und was geschah dann?

Ich wachte mit einem Schrei auf, Herr Scharf, blickte auf die Uhr, es war kurz vor Zwölf, und ich musste an Deutschland denken, denn denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Das hat schon Heinrich Heine, der Lyriker, Schriftsteller, Journalist, Satiriker und Jude gesagt, Herr Spitz.

Aber der Satz ist jeden Tag aktuell, Herr Scharf, und bleibt aktuell, auch, und nicht zuletzt, weil ihn ein Deutscher und Jude gesagt hat.