Kulturmanager, Literat & Satiriker


29. Juni 2023

Nicht Selig- sondern Sesselmann

ist sein Name, den die bundesrepublikanische Öffentlichkeit und das politische Berlin seit dem 25.Juni zur Kenntnis nehmen muss, denn Robert Sesselmann, nicht Seligmann, wurde in der Stichwahl zum Landrat des Landkreises Sonneberg mit 52,8 Prozent der Stimmen am Südhang des Thüringer Waldes für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt, der mit folgenden Themen die Mehrheit der Menschen von Sonneberg und den Dörfer des kleinsten Landkreises Deutschlands für sich gewinnen konnte: nämlich dass die Bundesrepublik der Marionettenstaat der USA wäre. Auch ist Robert Sesselmann, der Erwählte, für die Abschaffung des Euro und die Erhaltung des Nationalstaates, er wendet sich gegen Zentralismus, Gleichmacherei und Uniformität, er plädiert für die Einheit in Vielfalt, statt Selbstaufgabe, und Robert Sesselmann sagt nein zum Lissabon-Europa, und Deutschland muss, wie Großbritannien, aus der Europäischen Union austreten, und dies, trotz der Nachteile, die der Brexit dem Königreich bescherte, aber die Ratio wurde durch die Geschichte der Menschheit schon immer durch die Doctrina, die Ideologie verdrängt.

Robert Sesselmann, nicht Seligmann, der ledige und Vater von drei Kindern, die er mit welcher Partnerin, oder waren es mehr als nur eine, zu zeugen verstand, wird den Amtssessel des Landkreises Sonneberg für die kommenden sechs Jahre, also bis 2029 in Besitz nehmen und dafür 9.500 Euro monatlich kassieren – so viel wie ein Fußballspieler in der 3. Bundesliga, auch ist der Volljurist Abgeordneter im Landtag von Thüringen, und erhält für seinen Dienst am Volke 5.318,20 Euro Netto pro Monat, dazu kommen Aufwandsentschädigungen aller Art, wie der Glaube, dass der Nachfolger des amtierenden Bundeskanzlers, eine Frau, nämlich Dr. Alice Weide, als zweite Frau, nach Angela Merkel, oder aber Tino Chrupalla, der Malermeister aus Görlitz werden könnte, der ein Bild im Stile Gerhard Richters, dass auf dem Kunstmarkt bis zu 50 Millionen Euro erzielt, in 5 Minuten und 22 Sekunden gemalt haben soll, mit dem Besen, wie Gerhard Richter, der Meister aus Köln, nur eben besser als Gerhard Richter. Und Tino Chrupalla, den seine Parteigenossen liebevoll ‚Pinsel‘ nennen, soll auch schon Bilder im Stile des Malerfürsten Georg Baselitz gemalt haben, Porträts von Friedrich Merz, Angela Merkel, Frank Walter Steinmeier, zwar schwer erkennbar aber Tino, der Pinsel-Meister aus Görlitz hat nicht Merkel und Merz altmeisterlich, sondern im Stile von Georg Baselitz gemalt, wie nicht zuletzt den Überflieger Boris Pistorius, und alle mit dem Kopf nach unten – wie Georg Baselitz, der eigentlich Hans-Georg Kern heißt, malt, aber in Deutschbaselitz in der Oberlausitz geboren wurde, denn der Stil von Georg Baselitz ist unverkennbar, wie der von Großmeister Markus Lüpertz, dessen Bilder und Plastiken sich auch durch suggestive Kraft und archaische Monumentalität auszeichnen, wie die Kunstexperten in Wort und Schrift suggerieren, und der normale Mensch, aber welcher Mensch ist schon normal, sich fragt – was, das soll Mozart, Goethe, Franz Beckenbauer, Olaf Scholz, Uli Hoeneß oder Robert Habeck sein? Da wäre ich aber jetzt nicht drauf gekommen, die Plastik sieht doch eher wie ein Mann nach einem Frontalzusammenstoß mit einer Wildsau aus dem Thüringer Wald aus.

Und wenn Robert Sesselmann auf die Sonntagsfrage schaut, sieht er seine AfD auf der Siegerstraße, denn bei Kantar/Emnid liegt die AfD bei 20 Prozent und bei Insa bei 20,5 Prozent, und an allem ist Frau Merkel schuld, denn ohne den ‚Weitblick‘ Frau Merkels in der Flüchtlingsfrage des Jahres 2015 – Motto, wir nehmen alle, auch die, die mühselig und beladen sind, Frau Merkel wurde als Tochter eines Pfarrers in Hamburg geboren, der in die DDR zog um das Wort Gottes zu predigen, wäre die AfD nicht in den 19. Deutschen Bundestag eingezogen, wie auch der Denker der AfD, Dr. Alexander Gauland, für jeden wahrhaften Deutschen unmissverständlich zum Ausdruck brachte, der die Worte sprach: Der Islam ist ein Fremdkörper. Worte, welche die Grünen, Roten und Linken im Bundestag und in den Landtagen zur Weißglut trieben. Und auch mit diesem Zitat konnte Dr. Alexander Gauland die Grünen, Roten und Linken erzürnen: Wir werden sie dann auch nach Anatolien entsorgen können. Welcher AfD-Wähler, nicht nur in Sonneberg, möchte solchen Worten reinen Herzens nicht zustimmen, und welcher wahre Deutsche, Mann oder Frau, könnte den Worten Frau Dr. Weidels nicht zustimmen: Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern. Eine Sicht auf die Dinge durch Frau Dr. Alice Elisabeth Weidel, der immer mehr Menschen zwischen Nord – und Ostsee und nicht nur bis zum Thüringer Wald, nein bis in Allgäu und den Bayerischen Alpen zustimmen – wie auch das Politbarometer des ZDF aussagt, denn mit dem Zweiten sieht man noch schlechter als mit dem Ersten.

In Sachsen wird 2024 gewählt, und derzeit liegt die AfD im Freistaat bei 32,5 Prozent, also 22,5 Prozent vor der SPD. Welcher AfD-Wähler, Frau oder Mann jauchzt da nicht vor Freude, wie im Landkreis Sonneberg? Und wer sieht und befürchtet nicht, außer AfD-Wählern, in Björn Höcke den künftigen Ministerpräsidenten von Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands, wo die AfD mit 26 Prozent vor der Partei Baerbocks und Habecks liegt, würde am kommenden Sonntag denn der Landtag von Thüringen gewählt werden.

Die vollschlanke Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Ricarda Lang, wurde von Panikattacken heimgesucht, als sie das Wahlergebnis von Sonneberg hören musste, dass eine Kanzlerschaft Frau Baerbocks und Dr. Robert Habecks, dem Philosophen aus dem Land zwischen den Meeren, Schleswig-Holstein, zur Zeit keine realen Perspektiven eröffnet, und auch Friedrich Merz, der derzeit noch einflussreichste Politiker der CDU – wie lange noch? – der die AfD unter die 5%-Hürde drücken wollte, sieht sich, nach Sonneberg nicht in einer besonders komfortablen Lage, der auf der Beliebtheitsskala des Politbarometers des ZDF, wieso sieht man mit dem Zweiten besser, wie auch Markus Lanz behauptet, im Minusbereich angesiedelt ist, während Boris Pistorius mit weitem Abstand vor seinem Kanzler auf Platz Eins liegt.

Auch in Thüringen treten die Wähler im Jahre 2024 an die Urnen, und das Szenario, dass in Sachsen und Thüringen die Ministerpräsidenten ein blaues Parteibuch besitzen werden, wird mit jedem „Ampel-Tag“ in Berlin nicht kleiner, sondern größer. Und Frau Dr. Weidel sieht sich bereits als Bundeskanzlerin und hat wahrscheinlich keine gravierenden Einwände gegen die Juniorpartner CDU und CSU, mit Friedrich Merz als Finanz- und Wirtschaftsminister – die Berechnung der Steuer auf den Bierdeckel kommt näher, und Markus Söder als Innenminister, denn wie sagte doch Björn Höcke, der Studienrat für Geschichte: Ich will, dass Deutschland nicht nur eine tausendjährige Geschichte hat. Ich will, sagte und predigt Björn Höcke: dass Deutschland auch eine tausendjährige Zukunft hat. Eine Zukunft als demokratischer Rechtstaat oder als Renaissance eines Deutschlands, wie es von 1933 bis 1945 existierte, ein Viertes Reich, in dem alleine der Führer-Wille gilt – Herr Höcke?

Die Deutschen haben zwei Diktaturen im 20. Jahrhundert unter Hitler, Walter Ulbricht und Erich Honecker, dem Mann aus Wiebelskirchen im Saarland erlebt, und in allen Jahrhunderten zuvor lebten sie im Absolutismus der Könige, Fürsten, der Fürsterzbischöfe und Fürstbischöfe von Kirche und Staat, die eine Einheit bildeten, nämlich Kirche und Staat, welche ihre Untertanen als Leibeigene betrachteten, gnadenlos ausbeuteten und bei den schönen Bauerntöchtern ihr Recht auf die erste Nacht, das jus prima noctis – Mozarts Le nozze di Figaro lässt grüßen – , zur Lustmaximierung und Nachhaltigkeit missbrauchten.

Noch kann sich, außer den Wählern der AfD niemand Björn Höcke als Ministerpräsidenten Thüringens vorstellen, auch nicht Tino Chrupalla, als Nachfolger von Michael Kretschmer im Freistaat Sachsen, doch auch in Brandenburg liegt die AfD mit der Kanzlerpartei auf gleicher Höhe, bei 24 Prozent, und in Mecklenburg-Vorpommern trennen sie von der SPD Manuela Schwesigs, der ehemaligen Putin-Adorantin – sie war nicht die einzige, noch 3 Prozentpunkte, und auch in Sachsen-Anhalt, dem ‚Land der Frühaufsteher‘, ist die AfD zweitstärkste Kraft.

Die Inhalte der AfD kann man nachlesen. Wir sind freie Bürger unseres Landes, sagt die AfD, wir sind überzeugte Demokraten, sagen ihre Funktionäre. Die Frauen und Männer der Aktion für Deutschland sind für Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft und gelebte Tradition der deutschen Kultur. Wir setzen uns dafür ein, sagen Frau Dr. Weidel, Tino Chrupalla, Dr. Alexander Gauland und Björn Höcke, wie auch Robert Sesselmann, der blaue Wundermann von Sonneberg, dass unsere abendländisch christliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einem friedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat des deutschen Volkes dauerhaft erhalten bleiben, und die AfD setzt sich dafür ein, dass Volksentscheide, wie in der Schweiz, auch in Deutschland eingeführt werden, auch strebt sie eine Neugestaltung des Wahlsystems an, welches dem Wähler die Entscheidung über die personelle Zusammensetzung der Parlamente zurückgibt, und ihre Funktionäre bekennen sich zur deutschen Leitkultur, die auf den Werten des Christentums, der Antike, des Humanismus und der Aufklärung basiert.

Man wird erleben, was die Politiker der AfD davon umsetzen, sollten sie im nächsten Jahr in Sachsen und Thüringen den Ministerpräsidenten stellen, denn wer auf den deutschen Autobahnen die unsichtbare Grenze nach Thüringen überfährt, sieht große Bildtafeln, auf denen Goethe und Schiller für Thüringen werben, die zu den Repräsentanten der Aufklärung gehörten, wie in England Thomas Hobbes, John Locke, David Hume, Adam Smith, wie in Frankreich – Montesquieu, Voltaire, Diderot, Rousseau, und in Deutschland – Emanuel Kant. Und es war Goethe der uns auch diese Worte hinterließ: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur wieder auf.



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