Kulturmanager, Literat & Satiriker


10. Oktober 2022

Keuschheit verheißt Unsterblichkeit

lesen wir im Katechismus der Kirche von Rom, der Welt geschenkt, durch den großen Anbeter der Vergine Maria, Papst Johannes Paul II., gegeben zu Rom am 11. Oktober 1992, dem Jahre 2745 seit der Gründung Roms, dem Jahre, in welchem Bill Clinton zum 42. Präsidenten der USA und König Juan-Carlos I. von Spanien, das Alhambra-Edikt vom 31. März 1492 der katholischen Könige, Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon, außer Kraft setzte, welches nach der Eroberung der letzten Bastion des Islam auf der Iberischen Halbinsel – Granada, die Juden zwang, entweder zum wahren Glauben überzutreten oder das Land unter Zurücklassung ihres Besitzes zu verlassen. Und wir erfahren auch im Katechismus Johannes Paul II., der von einer Kommission hochrangiger ‚Gottesgelehrter‘ unter Vorsitz von Joseph Kardinal Ratzinger, dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, die am 21. Juli 1542 als Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis durch Paul III. gegründet wurde, dass die Tugend der Keuschheit unter dem Einfluss der Kardinaltugend der Mäßigung steht, welche die Leidenschaften und das sinnliche Begehren des Menschen mit Vernunft zu durchdringen sucht.

Und man denkt bei diesen Worten an die Hirten, sprich Pastores, im Weinberge des Herrn, der sich der Mühe unterzog durch eine Jungfrau aus Nazareth auf die Welt zu kommen, sich für die sündige Menschheit kreuzigen zu lassen, weil der göttliche Vater, mit dem er eine Einheit in der Dreiheit bildet, es denn so wollte – welcher Glaube ist noch absurder? – und über den seine Priesterschaft die Menschheit zu belehren versucht, dass ihr Gott, geboren aus der Jungfrau Maria, das Vorbild der Keuschheit ist. Wer denkt da nicht an den Knabenschänder von Hollabrunn und Primas der katholischen Kirche von Österreich, den Erzbischof von Wien, Hans Hermann Kardinal Gröer, ein Beispiel von tausenden, der sich auf die Kanzel des Wiener Stephans-Dom stellte, und predigte, das Kinderschänder in das Reich Gottes nicht kommen würden. Der Fall schlug hohe Wellen und mehr als 500.000 Österreicher verließen die ‚einzig wahre Kirche‘, und Johannes Paul II. musste den Mann, der die Knaben liebte, in ein Frauenkloster in Sachsen verbannen, ausgerechnet Sachsen, wo nur 3,2 Prozent sich zur Kirche von Rom bekennen, doch 75,2 Prozent keine Kirchensteuer zahlen, wie Adolf Hitler, der noch im April 1945 nicht vergaß seine Kirchensteuer anzuweisen, beziehungsweise durch Martin Bormann, seinen Minister für besondere Aufgaben, anweisen zu lassen, bevor er zuerst seine Frau und dann sich erschoss, um nicht von dem Mann, mit dem er sich Polen geteilt, auf dem Krasnaya ploshchad, dem Roten Platz von Moskau, in einem Käfig ausgestellt zu werden.

Immer wieder muss man lesen, dass sich auch deutsche Bischöfe für ihr Wegsehen, Nichthinsehen, ihr Vertuschen von Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen sich entschuldigen und bereuen. Zuletzt bereute Robert Zollitsch, der emeritierte Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der DBK, der Deutschen Bischofskonferenz, dass er vor Gott und den Menschen schwer gesündigt habe, aber die Opfer hochpriesterlicher Begierden warten, warten und werden warten, dass sie eine Entschädigung erhalten, denn wie viele Kinder wurden in kirchlichen Internaten gedemütigt, erlitten seelische Schäden, die es ihnen unmöglich machte, das Abitur in den kirchlichen Gymnasien zu bestehen, weil ihre Verführer auch ihre Lehrer waren, und sie so um ihre Zukunft betrogen wurden.

2000 Jahre ‚einzig wahre Kirche‘, bedeutet 2000 Jahre Päpste, bedeutet ‚unfehlbare hohe Priester‘ in Glaubensfragen, doch wenn die Kirche, die der Wanderprediger aus Nazareth in Galiläa mit zwölf Fischern vom See Genezareth gründete, wie die Evangelisten berichteten, keiner von den Herren war Augenzeuge, weder Matthäus, Markus, Lukas noch Johannes, eine Zukunft haben soll, sollten die kommenden kirchlichen Jahrtausende bis zum ultimum diem huius mundi, von Päpstinnen, Papessen gestaltet werden, zum höheren Lobe Gottes, ad altiorem laudem Dei, denn wie lesen wir im fidei liber, im Glaubensbuch des Johannes Paul II., der von Papst Franziskus zum Heiligen seiner Kirche erhoben wurde: Die Kirche ist in dieser Welt das Sakrament des Heils, das Zeichen und Werkzeug der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen. Und nach allem was wir über die bisherige Kirchengeschichte wissen, glauben und ahnen, war das Personal an der Spitze der Pyramide die letzten 2000 Jahre nicht das, was die Zwangsgetauften sich ausgesucht hätten, hätten sie den ihre Hirten selbst wählen können. Bei Gott nicht, non apud Deum.



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