Kulturmanager, Literat & Satiriker


22. Januar 2022

Die Kirche der Päpste von Rom

belehrt die Menschen in ihrem Katechismus aus dem Jahre des Herrn 1992, der Welt zum „kostbaren Geschenk“ gemacht durch Johannes Paul II., und unter dem Vorsitz des Kardinalgroßinquisitors der heiligen Kirche von Rom, Joseph Kardinal Ratzinger, als Präsident einer Kommission hochrangiger Theologen entstanden, dass es im Licht des Glaubens nicht Schlimmeres gibt als die Sünde, denn nichts habe so arge Folgen für den Sünder selbst, für die Kirche und für die ganze Welt. Und weiter lesen wir: Die Rückkehr zur Gemeinschaft mit Gott, die durch die Sünde verloren war, geht aus der Gnade Gottes hervor, der voll Erbarmen um das Heil der Menschen besorgt ist. Und weiter lesen wir in dem „fabelhaften Buch“, gerichtet durch Johannes Paul II. an die ehrwürdigen Brüder: Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe, Priester und Diakone und an alle Glieder des Volkes Gottes, also auch an die Frauen und Kinder, die das Glück haben katholisch zu sein, das die geistlichen Wirkungen des Bußsakramentes sind: die Versöhnung mit Gott, die Versöhnung mit der Kirche, der Erlass der ewigen Strafe, der man durch die Todsünde verfällt, denn die Lossprechung durch den geweihten Mann, den Kardinal, Erzbischof, Bischof, Pastor oder Diakon, ist das einzige Mittel zur Versöhnung mit Gott und der Kirche.

Es ist die Kirche, die nicht erst seit heute, gestern oder vorgestern von Sexual– und Finanzskandalen erschüttert wird, sondern durch ihre ganze fürchterliche und menschenverachtende Geschichte.

Seit dem Dekret Cunctos populus des Kaisers Theodosius aus dem Jahre 380 von Thessaloniki, welches die Jesus-Sekte zur alleinigen Staatskirche erhob, drangsalierten die Priester dieser Kirche die Menschen Europas mit ihrem Gottes- und Sündenwahn, ihrem Himmel- und Höllenglauben, und lehrten und verkündeten eine Moral, die sie selbst weder heute, noch in der Vergangenheit je besaßen, und danach lebten. Denn auch in seinem Kampf gegen die Deutschen jüdischen Glaubens konnte sich Adolf Hitler, der große Antisemit auf die Päpste berufen, denn der Antisemitismus ist so alt wie die katholische Kirche und zieht sich als Blutspur durch die Geschichte der Kirche von Rom, und ihrer Ableger, wie die des Reformators Martin Luther, auf den sich Hitler, wie auf die Päpste berufen konnte, denn die Reichskristallnacht des Jahres 1938 fand nicht zufällig in der Nacht vom 9. auf den 10. November, an Martin Luthers 455. Geburtstag statt.

Bereits der heilige Ambrosius, der Kirchenlehrer und Erzbischof von Mailand, 339 in Trier geboren, der sich rühmte die Synagoge von Mailand eingeäschert zu haben, war einer der prominentesten Antisemiten der Antike. Und schon im 2. Jahrhundert behauptete der heilige Justinus, auch er als Kirchenlehrer gerühmt, dass die Juden nicht nur Schuld an allem Unrecht hätten, dass sie selbst täten, sondern auch für die Taten verantwortlich seien, die sie nicht begangen hätten. Auf die priesterlichen Kinderschänder von heute und immerdar übertragen, bedeutet dies: nicht wir, die guten Hirten und Sündenvergeber sind schuldig, sondern die süßen Knaben und Mädchen, die uns der Teufel geschickt. Denn wie die Kirche lehrt, dass es Engel gibt, verkündet sie auch durch ihre desaströse Geschichte, dass es Teufel gebe, wie die Deutschen spätestens seit Goethe wissen, denn Mephisto verkündet im Faust: Hört ihr Leut und lasst euch sagen, die Kirch hat einen großen Magen, sie hat ganze Länder aufgefressen und sich noch niemals übergessen.

Aber die Macht des Teufels, lesen wir im Katechismus Johannes Paul II. ist nicht unendlich, und er kann den Aufbau des Reiches Gottes nicht verhindern, welches in den Erzbistümern und Bistümern erlebbar ist, und im Römer-Brief des Apostels lesen wir: Dass Gott das Tun des Teufels zulässt, ist ein großes Geheimnis, aber wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt. Und das haben auch Papst Benedikt XVI. und alle Erzbischöfe und Bischöfe wahrscheinlich gedacht und verinnerlicht, die sich um die Seelen sorgen und ihre Schafe weiden, dass Gott alles zum Guten führt, und sie für ihre Schandtaten nicht haften müssten, denn der Papst ist in Fragen des Glaubens unfehlbar, und nicht nur das, denn als Souverän des Vatikanstaates ist er im Besitz der absoluten legislativen, judikativen und exekutiven Macht, wie nachzulesen im Grundgesetz des Vatikanstaates vom 26. November 2000, eines sogenannten Heiligen Jahres, welches das Grundgesetz aus dem Jahre 1929 ersetzte, und nicht wenige Papstdespoten bekämpften in ihren Bullen und Dekreten selbst die Gewissensfreiheit und nicht nur die Glaubensfreiheit, die durch die Französische Revolution von 1789 mehr und mehr die Geschichte des Abendlandes bestimmte und selbstredend auch die Trennung von Kirche und Staat.

Wie unheilvoll die Ehe von Kirche und Staat ist, kann man heute exemplarisch im Iran, Saudi-Arabien und den Golfstaaten sehen. Und wer die Politik nicht nur der deutschen Bischöfe analysiert, kommt zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass diese Kirchenfürsten sich über den Staat erhaben fühlen, obwohl der sie wie Minister alimentiert. Auch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kirchenfürsten wenigsten eine finanzielle Entschädigung ihrer Opfer solange hinauszuzögern die Absicht haben, bis sich das Problem auf biologische Weise gelöst hat, denn wie schrieb der Apostel Paulus an die Römer: Aber wir wissen, dass Gott bei denen die ihn lieben, alles zum Guten führt.

Die Kirche, die sich selbst mit den Antidemokraten Mussolini, Franco und Hitler zum Beischlaf niederlegte, hatte noch nie irgendwelche Skrupel, wenn es um ihre Interessen ging, denn wie schrieb schon der König von Preußen, Friedrich der Große: Wir sehen, dass die Kirchengeschichte ein Werk der Politik, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester ist. Statt Göttliches darin zu finden, trifft man in ihr nur auf schamlosen Missbrauch mit dem höchsten Wesen, dessen sich die ehrwürdigen Betrüger als Deckmantel für ihre verbrecherischen Leidenschaften bedienen.



zurück zur Übersicht