Kulturmanager, Literat & Satiriker


07. Januar 2022

Die Diplomatinnen

Der 9. Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Olaf Scholz, hat mächtige und einflussreiche Frauen in sein Kabinett berufen, wie Frau Baerbock, die Außenministerin, die erste in der Geschichte der Deutschen, wenn wir von Österreich absehen. Auch gab es noch nie in der Geschichte der deutschen Stämme, seit Kaiser Otto dem Großen, eine Innenministerin, bevor Olaf Scholz veni, vidi et vici, ich kam, sah und siegte, über Armin Laschet, den Konkurrenten der CDU und CSU, triumphierte, wie Julius Caesar über Pharnakes II., den König des Bosparanischen Reiches in der Schlacht bei Zela am 21. Mai des Jahres 47 vor Christus, wie wir durch Plutarch wissen, einer Stadt in der heutigen Türkei.

Und wir erinnern uns, dass Angela Dorothea Merkel, der Name Dorothea bedeutet Gottesgabe die erste Kanzlerin in der Geschichte der Deutschen war, und Frau von der Leyen die erste Frau als Defense Minister?

Die Außenministerin, wie die Innenministerin, Annalena Charlotte Alma Baerbock, wie Nancy Faeser, die auch für die Geheimdienste und den Sport zuständige, überraschten denn auch die Öffentlichkeit, wenige Tage, nachdem sie den Eid auf die Verfassung gesprochen, die Innenministerin nicht ohne die Zusatz: „So wahr mir Gott helfe“, dass Sie nicht zu den Winterspielen nach Peking fahren würden, da in China die demokratischen Standards zu wünschen übrig ließen, Worte, welche den amtierenden Herrscher Chinas, Xi Jinping, sehr wahrscheinlich noch nicht einmal ein müdes Lächeln entlocken konnten, denn die Herrscherliste Chinas, ist noch älter als die der römischen Päpste, und der Kaiser von Japan, denn sie beginnt mit der Xia-Dynastie um das Jahr 2200 vor Christus und endete mit der Qing-Dynastie, welche die Ming-Dynastie ablöste, und von 1644 bis 1912 dauerte. Und die Geschichte der Volksrepublik China beginnt mit dem 1. Oktober 1949, als Mao Zedong die Gründung der Volksrepublik China auf dem Tian´anmen, dem Platz des „Himmlischen Friedens“ postulierte, und nach Mao Zedong gab es bis jetzt vier weitere alles „Überragende Führer:“ – Deng Xiaping, Jiang Zemin, Hua Jintao und Xi Jinping, es sind die Nachfolger in der lange Herrscherliste der Kaiser von China, die man auch „Söhne des Himmels“ nannte.

Doch China könnte heute nicht ein kommunistisch-kapitalistischer, sondern ein katholische Despotie sein, wenn denn Papst Clemens VIII. dem Kaiser Wanli, der von 1572 bis 1620 regierte, unter dem die chinesische Mauer weiter ausgebaut und vollendet wurde, seine Nichte zur Frau gegeben hätte, denn unter dieser Voraussetzung wollte der „Sohn des Himmels“ mit allen seinen Untertanen den Glauben der Päpste annehmen, und Katholik werden. Doch Clemens VIII. ließ sich auf den Deal, wie man heute sagt, den der Jesuit am Kaiserhof in Peking, Matteo Ricci eingefädelt, denn wozu sind Jesuiten nicht fähig? – nicht ein, vielleicht, weil Ippolito Aldobrandini, so hieß der fromme Gottesmann, vor seiner Wahl zum Pontifex maxismus und Despot über Rom und den Kirchenstaat, mit seiner Nichte, oder war es seine Tochter? – schlief und auch weiter den „Freudenreichen Rosenkranz“ mit ihr beten wollte. Das Wort Despot wurde übrigens im Jahre 1163 durch den byzantinischen Kaiser, Manuel I. Komnenos, er herrschte von 1143 bis 1180 als zweiter Herrschertitel, nach dem des Basileus, des Kaisers eingeführt, während dessen Regierungszeit 10 Patriarchen von Konstantinopel in der Hagia Sophia Gott lobten und priesen.

Dass ein Herrscher den Glauben an was und wen auch immer wechselte, und sein Volk mit ihm, war auch in Europa gebräuchlich und allgemein üblich, denn erinnern wir uns an die Worte „Cuius regio, eius religio“, die Zauberformel des Augsburger Religionsfriedens von 1555, die besagte, dass, wenn ein Herrscher die Religion wechselte, sein Volk ihm folgen müsse. Als ein Beispiel unter vielen, sei an Ludwig XIV. den Sonnenkönig erinnert, der 1685 durch „sein Edikt von Fontainebleau“, die Religionsfreiheit seiner Untertanen durch die Formel „un roi, une loi, une foi, ein König, ein Gesetz, ein Glaube“ beendete.

Doch zurück zu China, in welches weder die Außen – noch die Innenministerin aus Anlass der Olympischen Winterspiele 2022 zu reisen beabsichtigen, weil die Grundrechte der 1,4 Milliarden aus dem Reich der Mitte zu wünschen übriglassen. Es gibt, trotz Papst Clemens VIII., der den Philosophen und Astronomen Giordano Bruno, nach sieben Jahren Folterqualen in den Verließen der Heiligen und universalen Inquisition, im Anno Santo 1600, auf der Piazza de´Fiori, dem Blumen – und Gemüsemarkt von Rom, am 17. Februar mit seinen Schriften verbrennen ließ, weil er zu behaupten gewagt, dass das Weltall ohne Anfang und ohne Ende wäre, einen Erzbischof von Peking. Es ist Joseph Li Shan, den Archiepiscopus der Chinesisch Katholisch-Patriotischen Vereinigung, der von Rom anerkannt wurde. Und die Bischofskirche in Peking heißt „Kathedrale zur Unbefleckten Empfängnis.“ Doch die Katholiken muss man im „Reich der Mitte“ mit der Lupe suchen in einem Land, welches im Jahre 2020 1.4 Milliarden Einwohner hat, bei einer Bevölkerungsdichte von 148 auf dem Kilometer im Quadrat, während in Deutschland 232 Einwohner auf einem Quadratkilometer sich einen Platz suchen müssen, auf dem sie leben, lieben und arbeiten.

Aber welchen Unterschied, gibt es zwischen dem römischen Papst, und dem Kaiser von China, dem „Sohn des Himmels“, Xi Jinping, pardon dem Präsidenten des Reiches der Mitte? Bitte, der Vatikanstaat ist eine Despotie, beziehungsweise eine Wahlmonarchie, das klingt nicht ganz so schrecklich, aber auch die Bezeichnung Theokratie kann keine Begeisterung auslösen, denn man denkt nolens volens an die Mullahkratur in Iran oder den Gottesstaat Saudi-Arabien, dem Reich der Wahhabiten, Staaten, in welche die vierte Bundesregierung von Frau Merkel Waffen aller Arten lieferte, und man darf gespannt sein, ob Olaf Scholz, der „Klare aus dem Norden“, die Waffenlieferungen in die arabisch-islamische Welt beendet, auch wenn die Waffenlobbyisten darüber in Tränen ausbrechen sollten, und sich fragen, was hat denn Moral mit Politik zu tun. Nichts, denn Moral und Politik bildeten noch nie in der Geschichte der Menschheit eine Symbiose, und wer China meidet, aus einer moralischen Attitüde, sollte dann auch nicht nach Rom zu Papst Franziskus oder Washington reisen, denn auch dort bilden Moral und Politik keine Einheit, und die Botschaft des Jesus von Nazareth wurde am allerwenigsten von den Päpsten, den mit allen Wassern gewaschenen Oberpriestern gelebt, denn Jesus kam nicht bis Rom, er kam nur bis Eboli, wie der Titel eines berühmten Romans von Carlo Levi heißt, dem jüdischen Arzt, Politiker, Maler und Schriftsteller.

Doch man stelle sich vor, Xi Jinping wäre nicht Kommunist, sondern Katholik, denn in diesem Falle hätten die Ministerinnen und Diplomatinnen Annalena Baerbock und Nancy Faeser, wäre ihnen die Geschichte der römische Päpste bekannt, wahrscheinlich noch einen triftigeren Grund an der Winterolympiade in Peking nicht teilzunehmen, denn im Gegensatz zum römischen Papst, hat der Präsident der Volksrepublik China, als Nachfolger der Kaiser von China, weniger Befugnisse und Rechte als der Rappresentante di Dio in terra, denn wie steht in der Präambel der Verfassung des Vatikanstaates, im Heiligen Jahre 2000 von Johannes Paul II. postuliert: „Artikel 1 des Grundgesetzes vereint die Gewalten der Legislative, Exekutive und Judikative in der Person des Papstes als Souverän des Vatikanstaates.“

Heute sind die Päpste zu klug, um in der säkularisierten Welt Europas, selbst die Gedankenfreiheit zu verbieten, wie noch Papst Pius IX., von 1846 bis 1870 Despot über die Stadt Rom und den Kirchenstaat, und bis zu seinem Tode, am 7. Februar 1878, nur noch Bischof von Rom, der in seinen Enzykliken, die Freiheit des Gewissens als Wahnsinn postulierte, und in der Enzyklika Quanta cura die Religionsfreiheit und die Trennung von Kirche und Staat in Namen seines Gottes, der Himmel und Erde erschaffen, so der Glaube, verurteilte.

Doch der Artikel 1 des Grundgesetzes des Vatikanstaates, von Johannes Paul II. verfasst und am 26. November 2000 verkündet, erinnert daran, dass sich die Päpste noch immer an den Machtanspruch klammern, der in ihrer Krönungsformel durch die Jahrhunderte zum Ausdruck kam, und wie im Wappen der Päpste durch die Tiara virulent wird, auch wenn sich nach Papst Paul VI., der die dreifache Krone im Jahre 1964 ablegte, kein Papst mehr mit der Tiara krönen ließ, die mit der Zauberformel den Stellvertretern Gottes aufs Haupt gesetzt wurde: „Empfange die dreifache Krone und vergiss nie, dass du der Vater der Fürsten und Könige bist, das Haupt der Welt und der Statthalter Jesu Christi.“ In diesem Zusammenhang sei an den Gang nach Canossa von Kaiser Heinrich IV. im Dezember des Jahres 1076 erinnert, der drei Tage im Schnee vor dem Burgtor der Markgräfin Mathilde von Tuszien stand, hinter deren Mauern Papst Gregor VII. meditierte, ehe er den Kaiser zum Bruderkuss empfing und ihn, nolens volens, vom Kirchenbann erlöste, vor 1000 Jahren eine furchtbare Waffe in der Hand der Stellvertreter Gottes, denn der Kirchenbann bedeutete, dass man aus der Gesellschaft ausgestoßen wurde. Und darum sagte auch Fürst Otto von Bismarck, der den Kulturkampf des Königreichs Preußen und ab 1871 des Deutschen Kaiserreiches gegen die Katholischen Kirche führte, den Papst Leo XIII. als Nachfolger Pius IX. fortsetzte, im Jahre 1872 im Deutschen Reichstag: „Seien Sie außer Sorge, nach Canossa gehen wir nicht.“

Johannes Paul II. verkündete das Grundgesetz des Vatikanstaates am 26. November 2000, dem „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, dem Königs des Weltalls“, welches das Grundgesetz aus dem Jahre 1929, infolge der Lateran-Verträge, geschlossen im „Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit“, zwischen dem „Heiligen Stuhl“ und dem faschistischen Italien, unterzeichnet von Kardinalstaatsekretär Pietro Gasparri und Benito Mussolini, ablöste. Und wir wollen auch nicht ganz vergessen, dass die Kirche, diese fabelhafte Braut Christi, des Erlösers, nicht nur mit Benito Mussolini sich zum Beischlaf niederlegte, sie hatte immer einen Drang zu Faschisten, so zu Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Salgado y Bahamonde Pardo, dem Diktator über Spanien von 1936 bis 1975, der mit den Kardinalerzbischöfen von Toledo den Gottesstaat zum Prinzip erhob, und hundertausende Republikaner in nomine patris, et filii, et spiritus sancti über die Klinge springen ließ. Man denke an António de Oliveira Salazar, der von 1932 bis 1968 gemeinsam mit dem Patriarchen von Lissabon, Manuel Goncalves Kardinal Cerejeira, der auch die Tiara im Wappen trug, und dessen Wahlspruch lautete: „Adveniat Regnum Tuum, Dein Reich komme“, das Baden im Meer nur den Männern mit Ganzkörper-Badehosen erlaubte, den Frauen jedoch nicht, denn für diese war das Meer durch Gott nicht geschaffen worden, und der vierte im Bunde der Großfaschisten war – ja wer schon? – natürlich Adolf Hitler, oder wie Joseph Goebbels tönte – unser Hitler. Und Joseph Goebbels hinterließ uns auch diese Worte: Christus ist das Genie der Liebe, als solches der diametralste Gegenpol zum Judentum, das die Inkarnation des Hasses darstellt. Der Jude ist die menschgewordene Lüge. In Christus hat er zum ersten Mal vor der Geschichte die ewige Wahrheit ans Kreuz geschlagen. Große Worte des Joseph Goebbels, geboren in Rheydt am Niederrhein.

Und von Adolf Hitler sind die Worte überliefert: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn. Und die beiden Herren konnten sich in ihrem Hass auf die Juden auf keine geringeren als die Päpste berufen, wie auch auf die Heiligen Kirchenväter, man denke an den Erzbischof von Mailand, den heiligen Ambrosius, den Schöpfer des „Ambrosianischen Lobgesangs“, der sich brüstete die Synagoge von Mailand höchstpersönlich angezündet zu haben. Das 6. Konzil von Toledo des Jahres 638 beschloss die Zwangstaufe aller in Spanien lebenden Juden, das 17. Konzil von Toledo des Jahres 694 erklärte die Juden zu Sklaven, und das römische Ghetto bestand bis zum Jahre 1870, als die Despotie der Päpste über Rom endete, die im Jahre 756 mit der Schenkung von Sutri durch Pippin, den Vater Karls des Großen begann. Doch schlagen wir einen Bogen von Rom zurück nach Berlin. Wenn man schon die Moral in der Politik bemüht, was ist lächerlicher? – sollte die Deutsche Regierung unter Olaf Scholz den Mut haben die Republik China anzuerkennen, was bisher kein einziger Bundeskanzler zu wagen wagte, nicht zuletzt, um nicht deutsche Arbeitsplätze zu gefährden, denn wie belehrte uns Berthold Brecht: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Die Republik China, eine Demokratie, bedingt durch freie Wahlen, hat eine Frau als Staatspräsidentin, ihr Name: Tsai Ing-wen. Und dieser demokratische Staat wird weder durch die USA noch von Frankreich und auch nicht durch die Schweiz anerkannt, mit einer Ausnahme, des Status Pontificius des amtierenden Stellvertreter Gottes – Papst Franziskus I., denn der Heilige Stuhl, Santa Sede, hat eine Ambasciata in Taipeh, und es gibt dort einen römisch-katholischen Erzbischof – Thomas Chung An-zu, denn nichts ist unmöglich, auch das Papst Johannes Paul II. es mit Absicht versäumte, beziehungsweise vermied, den Bischof von Hong Kong, Joseph Zen Ze-kiun, zum Kardinal zu kreieren, denn der Chinese, geboren in Shanghai, wurde als papabile bezeichnet. Ein chinesischer Papst? Was für eine Botschaft an die Welt, obwohl bei Gott, wie die Kirche, die „Lehrerin der Völker“ lehrt, nichts unmöglich ist.

Und so darf man gespannt sein, ob die deutsche Außenministerin, Annalena Charlotte Alma Baerbock, ehelich verbunden mit Daniel Holefleisch, in den kommenden vier Jahren einen Government aviator besteigt, nicht um nach Peking, sondern um nach Taipeh zu fliegen, gemeinsam mit Nancy Faeser, der Innenministerin, welche die in Deutschland Lebenden vor Extremisten, Terroristen und Sekten zu schützen hat, doch auch für Kirchen, Religionsgemeinschaften und gleichwertige Lebensverhältnisse zuständig ist. Wer wünscht da den Damen Baerbock und Faeser nicht immer eine glückliche Hand.



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